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Gutachten zum Projekt Newpark offenbart Planungsmängel

Gutachten zum Projekt Newpark offenbart Planungsmängel

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Datteln12071804 Luftbild Foto: oto@luftbild-blossey.de
Das Industrieprojekt Newpark in Datteln ist nach Ansicht von PWC-Prüfern nach den bisherigen Plänen nicht realisierbar. Dem Industriegebiet drohte eine Inbetriebnahme ohne Anschluss ans Fernstraßennetz. Bei Verzögerungen sei eine Pleite kaum zu verhindern.

Datteln. 

Das Industrieprojekt Newpark in Datteln ist nach Ansicht der Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers (PwC) nach den bisherigen Plänen nicht realisierbar. Daher rieten die Prüfer vor einigen Wochen davon ab, eine dringend benötigte Landesbürgschaft über 17,5 Millionen Euro zu gewähren. Die Stadt Datteln sucht nun mit Partnern aus der Region nach alternativen Finanzierungsmodellen.

Das Papier der Wirtschaftsprüfer offenbart Schwachpunkte der Planungen. So könne schon eine kleine Verschiebung beim Verkauf von Grundstücken an Industriebetriebe zu einer Insolvenz von Newpark führen. Im Jahr 2017 sollten Grundstücke für 3,5 Millionen Euro verkauft werden, alleine im Jahr 2019 für sechs weitere Millionen Euro. Es sind optimistische Zahlen, denn wie die Prüfer notierten, gibt es bis dahin keine garantierte Anbindung an das Bundesfernstraßennetz.

Zudem sei mit erheblichen Verzögerungen durch Klagen zu rechnen – beides Punkte, die den Verkauf von Industrieflächen erschweren, zumal mit der Opel-Fläche in Bochum bald eine erschlossene Industriebrache mitten im Ruhrgebiet mit Autobahn- und Gleisanschluss liegt. Die Prüfer warnen, ohne die Einnahmen drohe die Pleite.

Newpark-Betreiber bestreiten die Vorwürfe

Die Betreiber des Newpark bestreiten das. Sie sagen, selbst Probleme bei der Vermarktung könnten beherrscht werden. Zum Beispiel könne man bei Bedarf Personal und Ausgaben einsparen, um die Kredite sicher bedienen zu können. Außerdem müsse das Land nur beim Bund darauf drängen, dass die Fernstraßen rechtzeitig fertig würden, damit der Newpark funktioniere.

Daneben machte den PwC-Wirtschaftsprüfern aber auch noch die Entwässerung der Rieselfelder zu schaffen. Der Bürgermeister von Datteln hatte zwar versprochen, dass seine Gemeinde 14,8 Millionen Euro für die Entwässerung bereitstellt. Aber die Aussage ist laut Prüfern nicht gedeckt. Der Rat habe nicht zugestimmt. Auch könnten sich nach Wahlen Mehrheiten ändern und die Worte des Bürgermeisters wertlos machen.

Die Betreiber des Newpark bestreiten dies. Die Zusagen des Bürgermeisters seien politisch gedeckt. Die Stadt Datteln habe immer zum Newpark gestanden.