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Auf Erfahrung setzen

Auf Erfahrung setzen

PROJEKT50+ Jobcenter in Hagen unterstützt Förderung älterer Arbeitsloser

Wer sein Arbeitsleben bis zur Rente erfolgreich gestalten und den Ruhestand genießen kann, hat‘s gut. Wer jedoch im höheren Alter – also jensseits der 50 – von Arbeitslosigkeit erwischt wird, den kann‘s schon mal aus der Kurve tragen. Erst langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass ältere Arbeitnehmer viel zu bieten haben. Das Jobcenter in Hagen setzt – neben vielen anderen Angeboten und Projekten – konsequent auf die Förderung von älteren Arbeitslosen, die hier „Kunden“ heißen. JobOffensive 50+ ist der regionale Name des aus Bundesmitteln finanzierten Beschäftigungspaktes, mit dem gezielt ältere Kunden in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden sollen. „Von Ingenieuren bis Ungelernten sind alle Berufsrichtungen vertreten“, berichtet JobCoach Mark Kempinski. Sogar eine promovierte Historikerin sei dabei.

Weiterbildung ist wichtig

Ein knapp 15-köpfiges Team aus Arbeitsvermittlern und Fallmanagern kümmert sich um die Arbeitslosen. In Kooperation mit verschiedenen Einrichtungen werden Weiterbildungen angeboten. „Rund die Hälfte dieser Teilnehmer fasst im ersten Arbeitsmarkt wieder Fuß“, resümiert Mark Kempinski. Andere müssen erst wieder fit gemacht werden für den Arbeitsalltag. Nicht zuletzt geht es bei vielen auch um mangelndes Selbstbewusstsein, das einen gehörigen Schub benötigt. Arbeitslosigkeit lässt viele in ein großes Loch fallen – manchmal belasten private Schwierigkeiten das Leben zusätzlich. Hierfür stehen Fallmanager zur Seite.

Oftmals starke Vorbehalte

Die beste Förderung und Unterstützung ist aber wenig wert, wenn nicht Arbeitgeber den älteren Arbeitslosen eine Chance geben. So wie Thomas Hermann, Geschäftsführer von MMK software/web, die unter anderem Web-Anwendungen, E-Commerce-Produkte und TYPO3-Projekte anbieten.

„Bei uns hat sich ein älterer Arbeitsloser über 50 Jahren beworben, wir haben uns unterhalten und dann haben wir ihn eingestellt“, erzählt der Unternehmer. Klingt einfach, ist es aber nicht. Neben den üblichen professionellen Bewerbungen und dem eigenen Bemühen benötigt man auch eine Portion Glück, um wieder Fuß zu fassen. „Je mehr sich unsere Kunden aber bemühen, desto größer die Chance, dass es klappt“, weiß Mark Kempinski. Chris Schultze vom ArbeitgeberService 50+ betont, dass sich beide Seiten bewegen müssen. „Vieles, was sich ältere Arbeitslose vorstellen, können sie sich abschminken“, unterstreicht Thomas Hermann. Und Arbeitgeber sollten sich klar werden, wie wichtig fürs Unternehmen gerade ältere Arbeitnehmer sein können. Seinen neuen Mitarbeiter schätzt Thomas Hermann sehr: „Das ist ein Erwachsener mit viel Erfahrung, mit dem kann man gleich loslegen“, freut er sich. „Und obendrein“, so Herman, „denkt er wirtschaftlich und passt perfekt ins Team“. Da sage noch jemand, mit 50+ gibt‘s keine Chancen
mehr. Mehr Infos unter > jobcenter-hagen.de.