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Welche Nummer im Notfall die richtige ist

Welche Nummer im Notfall die richtige ist

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Foto: WAZ FotoPool

Was ist ein Notfall? Wann hilft der ärztliche Bereitschaftsdienst? Wofür ist der Giftnotruf zuständig? Wenn Menschen in Not sind, muss es schnell gehen. Das Deutsche Rote Kreuz erklärte zum EU-Tag des Notrufs Anfang dieser Woche (11. Februar), welche Nummer wann die richtige ist.

Bei Lebensgefahr europaweit: Notruf 112

DRK-Bundesarzt Prof. Peter Sefrin: „Die 112 muss gewählt werden, wenn es lebensgefährlich wird. Dazu gehören schwere Unfälle, Vergiftungen, Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall, Kreislaufkollaps, schwere Atemnot, starker Blutverlust und andere lebensbedrohliche Situationen.“ Die 112 ist kostenfrei und kann auch vom Handy aus ohne Vorwahl gewählt werden.

Die Nummer gilt nicht nur in Deutschland, sondern europaweit. Sefrin: „Auch wer in der Schweiz Ski fährt oder in Kroatien am Strand liegt, wählt im Notfall die 112.“ Die Rettungsleitstelle fragt die wichtigsten Daten ab: Was ist wo geschehen? Welche Verletzungen oder Erkrankungen? Wer meldet? Danach sollte man nicht auflegen, sondern Rückfragen der Leitstelle abwarten. Wer nicht sprechen kann, sollte sich durch Klopfen oder andere Geräusche bemerkbar machen und eine Weile nicht auflegen. Der Anruf kann zurückverfolgt werden.

Sefrin: „Bitte keine Bagatellen an die 112 melden, diese blockieren sonst die echten Notfälle. Bei nicht lebensbedrohlichen Beschwerden hilft der Hausarzt oder, wenn dieser nicht dienstbereit ist, der Ärztliche Bereitschaftsdienst. Bei persönlichen Sorgen kann man die Telefonseelsorge unter der 0800 111 0 111 anrufen.“

Ärztlicher Bereitschaftsdienst 116 117

Der Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen ist bundesweit für Patienten gedacht, die außerhalb der Sprechzeiten des Hausarztes eine dringende ambulante Behandlung benötigen – sich aber nicht in einer lebensbedrohlichen Situation befinden. Neben speziellen Bereitschaftsdienstpraxen bieten viele Kassenärztliche Vereinigungen auch einen Hausbesuchsdienst an. Sefrin: „Die 116 117 ist keine Notrufnummer im eigentlichen Sinne. Der ärztliche Bereitschaftsdienst ist der richtige Kontakt beispielsweise bei hohem Fieber in der Nacht oder einer akuten Magenverstimmung am Wochenende, wenn man normalerweise zum Hausarzt gehen würde.“

Gift-Notruf

Der Gift-Notruf hat keine bundesweit einheitliche Nummer. Die zuständige Zentrale findet man im Telefonbuch oder unter www.agenda112.eu unter der Rubrik „Begreifbares Wissen“. Der Gift-Notruf gibt Tipps zur Ersten Hilfe oder kann Entwarnung geben.