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Oberhausener Polizei soll Bandidos-Fall vertuscht haben

Oberhausener Polizei soll Bandidos-Fall vertuscht haben

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Foto: AP
Nachdem die Polizei monatelang die Existenz einer Niederlassung der Rockergruppe Bandidos in der Oberhausener City verschwiegen hat, klagen örtliche Politiker über mangelnde Information der Bevölkerung. CDU-Fraktionschef Daniel Schranz meint: „Dieses Verhalten der Polizei ist nicht akzeptabel.“

Oberhausen. 

Führende Politiker in dieser Stadt haben die Oberhausener Polizei beschuldigt, heikle Sicherheitsprobleme vor Ort zu vertuschen. Die Polizeiführung müsse für mehr Transparenz in der Öffentlichkeit sorgen. Entzündet hat sich die Kritik konkret daran, dass die Polizei es über viele Monate versäumt hat, Bürger und Rat über die Existenz einer Niederlassung der Rockergruppe Bandidos in der Oberhausener City zu informieren.

„Selbst als die Rocker schon durch eine Kneipenschlägerei an der Helmholtzstraße auffällig geworden waren, hat die Polizei in ihrem Bericht an die Medien noch verschwiegen, dass es sich bei der Gruppe um die Bandidos handelte“, zeigt sich CDU-Fraktionschef Daniel Schranz besorgt.Einzelnen Bandidos-Mitgliedern ist immer wieder mal von Sicherheitsbehörden die Verwicklung in Drogen-, Rotlicht-, Waffen- und Gewaltdelikten vorgeworfen worden.

Vertuschungsversuch der Oberhausener Polizei

Bei dem offensichtlichen Vertuschungsversuch der Oberhausener Polizei im Bandidos-Fall lobt CDU-Fraktionschef Daniel Schranz ausdrücklich die Rolle der Medien. Die Oberhausener Polizei hätte zwar die Rolle der Bandidos in ihrem Bericht an die Medien bei einer angeblich normalen Kneipenschlägerei mit Einsatz von neun Streifenwagen verschwiegen – doch: Die Presse habe mit ihrer Berichterstattung für Aufklärung gesorgt, meint Schranz.

„Dieses Verhalten der Polizei ist nicht akzeptabel. Wir spüren die Absicht und trauen deshalb auch nicht den Beschwichtigungsversuchen der Polizeipräsidentin.“

Unruhe in der Bevölkerung

Durch die heimliche Ansiedlung der Rockergruppe sei in der Oberhausener Bevölkerung Unruhe entstanden. Für die nächste Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses habe seine Fraktion deshalb einen Sachstandbericht der Verwaltung zu diesem Thema beantragt. „Totschweigen trägt niemals und nirgendwo zur Versachlichung eines Themas bei, ist aber bei den handelnden Personen in unserer Stadt seit Jahrzehnten schlechte Tradition“, meint Schranz.

Wie so oft hätten SPD und Verwaltung auch dieses brisante Thema wieder mal unter den Teppich kehren wollen, kritisierte Schranz.

Verwunderung über fehlende Information

Allerdings hatten auch wichtige SPD-Politiker in dieser Stadt bis Sommer keinerlei Kenntnis über die Anwesenheit der Bandidos. Auch in der SPD herrscht deshalb durchaus – gelinde gesagt – „Verwunderung darüber, dass wir nicht direkt und ausführlich informiert worden sind“.

CDU-Politiker Schranz legt im Übrigen Wert auf die Tatsache, dass er keine Panik schüren will: „Auch Rockerclubs dürfen sich in unserer Stadt wohlfühlen, solange sie sich anständig benehmen.“