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Betriebsräte wollen über Siemens-Zukunft mitbestimmen

Betriebsräte wollen über Zukunft von Siemens mitbestimmen

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Foto: www.blossey.eu
Siemens stellt am 7. Mai seine neue Zukunftsstrategie vor. Die Betriebsräte forderten vorher mehr Mitsprache. Auch in Mülheim droht ein Stellenabbau.

Mülheim. 

Die Betriebsratsvorsitzenden an elf deutschen Standorten von Siemens Power und Gas fordern von der Arbeitgeberseite mehr Mitspracherecht bei den geplanten Umwälzungen im Unternehmen. Am 7. Mai will Siemens seine Zukunftsstrategie „PG 2020“ vorstellen und damit auf die negativen Auswirkungen der Energiewende auf den konventionellen Kraftwerksmarkt reagieren.

Neben den bisher genannten 450 Stellen am Mülheimer Standort, wo Siemens Dampfturbinen und Generatoren für Kraftwerke produziert, könnten hunderte weitere abgebaut werden, fürchtet der Betriebsratsvorsitzende Pietro Bazzoli. „Der Mülheimer Standort wird von den geplanten Maßnahmen vermutlich besonders betroffen sein.“ Siemens habe einzelne Themenfelder benannt, die man sich genau ansehe – dazu zähle auch die Frage, wie die Fertigung künftig global aufgestellt werden soll, berichtet Bazzoli, der eine Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland oder die Schließung von Teilbereichen befürchtet.

Keine genauen Informationen von der Arbeitgeberseite

Genaue Informationen von Arbeitgeberseite gebe es noch nicht, sagt Bazzoli. Gegen die Informationspolitik von Siemens wenden sich die Betriebsratsvorsitzenden in ihrer Solidaritätserklärung. „Wir fordern, dass Siemens die Karten auf den Tisch legt und nicht einseitig am 7. Mai Maßnahmen verkündet“, pocht Bazzoli auf die Chance, in Beratungen noch Einfluss auf die Entscheidungen nehmen zu können.

Ein ergebnisoffener Umgang mit dem Transformationsprogramm „PG 2020“ und eine Einbindung von Betriebsräten und Belegeschaft seien Voraussetzung für eine erfolgreiche Neuausrichtung der Power und Gas Sparte von Siemens, heißt es in der Solidaritätserklärung.

Kurzfristige Prognosen dürften nicht zu einer deutschlandfernen Geschäftsausrichtung verleiten. „Uns fehlt die nachhaltige Perspektive für die deutschen Standorte, an denen qualifizierte Arbeit geleistet wird“, so Bazzoli.