Die erste Gala der Ruhrpoeten ging am Wochenende über die Bühne des Consol Theaters. Hier gaben sich die Literaten ein Stelldichein und lasen aus ihren Texten vor. Die nächste Gala ist bereits in der Planung.
Gelsenkirchen.
Montag ist langweilig, auch Dienstag nur ein nichtssagendes Wort. Die kleine Kundin in dem Büdchen von Frau Duda gibt den Tagen Bonbon-Namen. Während die Bude der alten Dame abgebaut wird, erinnert sie sich an zu Herzen gehende Zeiten mit der Hüterin der Leckereien.
Diese „Frau Duda“ ist eine Geschichte aus der Feder von Julia Sandforth, die beim 2. Ruhrgebiets-Literaturwettbewerb gewonnen hat. Aus ihrem Text las die 29-jährige, aus Bottrop stammende und mittlerweile in Oberhausen lebende Autorin am Samstag im Consol Theater vor.
Ein Projekt für Kinder und Jugendliche in Gelsenkirchen
Wie wird es weitergehen? Eine spannende Frage, die am Ende der (witzigen, charmanten, auch lehrreichen) ersten Gala der Ruhrpoeten in der Kellerbar des Consol Theaters beantwortet wurde. „Dicht“ lautet das neue Thema, und alle, die über das Ruhrgebiet schreiben möchten, sind herzlich eingeladen, mitzumachen.
So kurzweilig kann eine Gala sein, mit feinen Schnittchen, anregender Musik und Wortspielereien. Die Ruhrpoeten um den Schauspieler Niels Beckmann, Georg Kentrup vom Consol Theater, Kathrin Butt (Mitarbeiterin des Klartext-Verlages), Till Beckmann (auch Schauspieler und Bruder von Niels Beckmann) sowie viele weitere aktive Literaturfreunde und Ruhrgebietfans wollen Geschichten und Gedichten ein Forum geben, den Austausch fördern und Bildungsprojekte anleiern. „Ich könnte mir ,GEdicht’ vorstellen, ein Projekt für Kinder und Jugendliche in Gelsenkirchen“, regte Ruhrpoetin Jasminka Mesic an. Viel Beifall.
Alle Fragen hatten mit dem Revier zu tun
Auch die musikalischen Begleiter, die Band Senderos aus Essen, badeten im Applaus. Die Musiker mixen munter Reggae und Salsa, einfach gute Musik, Gute-Laune-Musik.
Lustig und dabei auch durchaus anspruchsvoll waren die Quizrunden. Für jede richtige Antwort gab’s eine rote Karte. Wer die meisten roten Karten hatte, erhielt Buchpräsente. Kein technischer Schnickschnack war dazu nötig, keine App musste her, um das spannend zu machen. Alle Fragen hatten mit dem Revier zu tun.
Zum Beispiel: Welcher Schriftsteller stellte in einem Film über das Ruhrgebiet den schwarz-weißen Bildern von Zechen und grauen Quartieren grellbunte Werbung gegenüber? Der prominente Autor Martin Walser lag nicht vielen auf der Zunge.
Einsendeschluss am 1. Oktober
Unter den stolzen Quiz-Gewinnern: Gisela Majewski (80), aktiv bei der Senioren-Gruppe am Consol Theater.
Unter dem Titel „Dicht“ laden die Ruhrpoeten zum 3. Ruhrgebiets-Literaturwettbewerb ein. Ab sofort bis zum 1. Oktober (Einsendeschluss) können Texte eingereicht werden: max. 6 Seiten, 12 000 Zeichen, nur ein Text pro Teilnehmer. Infos: www.ruhrpoeten.org
Beiträge an: Ruhrpoeten e.V., c/o Kathrin Butt, Am Schillerplatz 19, 45883 Gelsenkirchen oder kontakt@ruhrpoeten.org