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Obdachloser soll Frau mehrfach vergewaltigt haben: Trotzdem könnte eine Verurteilung ausbleiben

Obdachloser soll Frau mehrfach vergewaltigt haben: Trotzdem könnte eine Verurteilung ausbleiben

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Das Essener Landgericht hat Britta Assauer wegen Unterschlagung in zweiter Instanz zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt. Foto: Oliver Müller / WAZ FotoPool
  • Obdachloser soll andere Obdachlose mehrfach vergewaltigt haben
  • Er bestreitet alle Vorwürfe
  • Sie seien ein Paar gewesen

Essen. 

„Wenn du jetzt nicht deinen Arsch hinhältst, dann vergewaltige ich dich so lange, bis du ein paar Liter Blut verloren hast.“ Diesen Satz soll der Angeklagte Nebosja M. zum Opfer Sandra P. gesagt haben, damit er Sex von ihr bekommt. Unter anderem deswegen saß er nun auf der Anklagebank im Essener Landgericht.

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Wegen Vergewaltigung, Körperverletzung und noch anderen Anklagepunkten musste sich der 58-jährige Serbe mit kanadischen Wurzeln aus Bottrop verantworten.

Laut Anklageschrift soll er eine Frau, die damals mit ihm in der gleichen Obdachlosenunterkunft in Bottrop gelebt hat, mehrfach zum Sex gezwungen haben. Die beiden sind ein Paar gewesen, sie habe aber nicht immer dann Sex haben wollen, als er es wollte.

Unter anderem soll er sich im Dezember 2016 zu Sandra P. ins Bett gelegt haben und nach Sex gefragt haben. Sie sagte „Nein“, er verließ das Zimmer.

Als sie dann später auf der Toilette war, soll er dazugekommen sein, ihren Kopf gegen die Wand gedrückt haben und gewaltsam in sie eingedrungen sein.

„Jetzt blas mir einen.“

Ein weiterer Vorfall soll sich an einem Fernsehabend ereignet haben. Das Opfer habe Fernsehen geschaut, der Angeklagte kam dazu. Er soll ihr ein Kissen hingeworfen haben mit den Worten: „Dann ist es für dich bequemer und jetzt blas mir einen.“ Als sie verneinte, habe er ihren Mund gewaltsam auf seinen Penis gedrückt und sie zum Oralverkehr gezwungen.

Der Angeklagte bestreitet alle Vorwürfe. Er behauptet, dass das vermeintliche Opfer ein Alkohol- und Drogenproblem in der Zeit gehabt hätte und dass sie ein Paar waren, jede sexuelle Handlung sei einvernehmlich gewesen.

Als dann die Hauptzeugin, das Opfer, auftritt und aussagt, wird es verwirrend für den Zuschauer.

Sandra P. verliert sich in Details

Als Sandra P. die Vergewaltigungen schildern soll, verliert sie sich in Details, bringt Zeitpunkte durcheinander, erinnert sich an manche Aussagen, die sie bei der Polizei gemacht hat, nicht mehr.

Als die Richter sie bitten, sich ein wenig zu sortieren, sogar die Aussagen teilweise vorliest, damit sie diese ergänzen kann, bricht Sandra P. in Tränen aus.

„Sie glauben mir doch eh nichts… Es ist sowieso für mich schwer genug, das alles immer wieder durchzugehen.“ Dann richtet sie sich wutentbrannt an den Angeklagten, schreit ihn an: „Gib es doch endlich zu was du mir alles angetan hast.“

Richter Hahnemann versucht, Zeugin zu beruhigen

Er schaut auf den Boden, schüttelt nur den Kopf. Richter Martin Hahnemann wendet sich erneut an die Zeugin. „Wir wollen ihnen glauben. Wirklich. Und sie haben jetzt die Chance, uns alles zu erzählen. Aber bisher haben wir nichts, was wir rechtlich bewerten können!“

Mit Hilfe der Staatsanwältin schafft es Sandra P., sich ein wenig zu beruhigen und einige sortierte Aussagen vorzubringen.

Ob diese für eine Verurteilung ausreichen werden, ist noch offen. Am 16. Februar wird der Prozess fortgesetzt.

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