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Spuk in Essener Grundschule? Eltern klagen über gruselige Zustände – das steckt wirklich dahinter

Spuk in Essener Grundschule? Eltern klagen über gruselige Zustände – das steckt wirklich dahinter

Schillerschule_in_Essen-Schonnebeck
Die Schillerschule in Essen-Schonnebeck steht schief. Kinder klagen über Nacken- und Kopfschmerzen. Foto: Kerstin Kokoska / Funke Foto Services
  • An der Schillerschule in Essen-Schonnebeck passieren gruselige Dinge
  • Schüler fallen Treppen herunter, Tafeln schlagen zu
  • Doch es ist kein Spuk – sondern Bergbauschäden

Essen. 

Unheimliche Dinge passieren in der Essener Grundschule. Stifte auf den Tischen rollen davon, Tafeln klappen sich selbst zu, Kinder fallen von der Treppe und klagen über Kopf- und Nackenschmerzen.

Finden paranormale Aktivitäten in der Schule statt? Spuken Geister im Gebäude herum?

Essen: Spukt es in der Schillerschule?

Die Sache hat einen ganz einfachen Grund: Bergbauschäden. Die Schillerschule in Essen-Schonnebeck hat dadurch keinen festen Grund und Boden mehr. „Insgesamt liegt der Schrägstand je nach Gebäudeausrichtung zwischen zwei und vier Zentimetern pro Meter“, erklärte Silke Lenz, Pressesprecherin der Stadt Essen.

Wegen der Bergbauschäden sei die linke Seite des Gebäudes inzwischen 60 Zentimeter tiefer, was dazu führt, dass Treppen und Tafeln nicht waagerecht stehen – und daher zufallen.

Eltern beklagen zudem, dass ihre Kinder Nacken- und Kopfschmerzen vom Schiefstand bekommen, immer wieder fallen Schüler sogar die Treppe herunter, weil diese schief ist.

Gesundheitszentrum rät Schwangeren ab, das Gebäude zu betreten

Das Gesundheitszentrum des Unternehmens BAD für Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH kam zum Ergebnis, dass Schwangere das Schulgebäude nicht betreten sollten. Außerdem sei es generell für den Schulbetrieb nicht geeignet.

Silke Lenz erklärte, dass die Empfehlung des BAD für die Stadt Essen jedoch nicht bindend sei: „Die Vermessungen der Schieflage des Gebäudes wurden durch die Unfallkasse angefragt. Für die Stadt Essen sind aber Vorgaben, Empfehlungen der Unfallkasse NRW und der Bezirksregierung Düsseldorf bindend.“

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Stadt Essen: „Keine akute Situation“

Die Schillerschule befindet sich im direkten Umfeld der Zeche Zollverein, weswegen die Schule seit über 30 Jahren schief stehe. Doch die habe sich seitdem nicht verändert: „Es gab und gibt regelmäßig Messungen, zuletzt Mitte 2018. Hier sind keine Bewegungen mehr zu verzeichnen.“

Die Stadtsprecherin fügte noch hinzu: „Die Schule sackt nicht nach. Es gibt keine akute Situation.“ Außerdem sei die Schillerschule nicht die einzige betroffene Schule in Essen.

Gerade im Umfeld der Zeche Zollverein seien weitere Schulen betroffen: „Bewegungen im Erdreich im gesamten Stadtgebiet sind nicht untypisch. Zurückzuführen ist dies auf die zurückliegenden Bergbauaktivitäten im Essener Stadtgebiet. Im Umfeld der Zeche Zollverein ist die Johann-Michael-Sailer-Schule auch davon betroffen.“

Doch die zweite Grundschule, die im selben Gebäude wie die Schillerschule untergebracht wurde, beschwere sich nicht über die Schieflage. „Die Mängelanzeige besteht nur in der Schillerschule“, sagte Silke Lenz.

Wird auch der Neubau einsacken?

Anfang 2018 wurden die Bauarbeiten für den Anbau aufgenommen. Der Neubau soll nach seiner Fertigstellung beiden Grundschulen zur Verfügung stehen.

Zwar hätten sich seit mehr als 30 Jahren die Gebäude im Umfeld der Zeche Zollverein nicht bewegt. Aber da Bewegungen im gesamten Stadtgebiet nicht untypisch seien, könne eine Verschiebung sowohl für den Neubau, generell aber für alle Gebäude in Essen nicht ausgeschlossen werden.