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Folkwang Universität lehnt Kölner Übernahmeangebot ab

Folkwang Universität lehnt Kölner Übernahmeangebot ab

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Foto: WAZ FotoPool
Die Folkwang Universität der Künste sollte das Tanz-Zentrum der Kölner Hochschule für Musik und Tanz übernehmen. Doch die Essener Hochschule lehnte das Angebot ab – sie habe einfach nicht genügend Kapazitäten für so viele Neu-Studenten. Was nun aus den Kölnern Studenten wird, bleibt offen.

Essen. 

Letzte Woche bot die Kölner „Hochschule für Musik und Tanz“ der Essener Folkwang Universität an, ihr „Zentrum für zeitgenössischen Tanz“ zu übernehmen. Seither demonstrierten die dortigen Studenten gegen die drohende Abschiebung.

„Mit Essen hat der Protest nicht direkt etwas zu tun. Die Hochschule will ihr Sparprogramm ausschließlich auf den Schultern unseres Studiums durchsetzen“, begründet eine Tanz-Studentin. Eine Online-Petition fand innerhalb weniger Tage fast 2300 Unterstützer für den Verbleib der Tänzer am Rhein – dabei belegen nur 65 Studenten die Fächer des Kölner Tanz-Zentrums.

Zu viele Neu-Studenten

Für die Universität der Künste sind es dennoch deutlich zu viele Neu-Studenten, die man sich mit einer Fusion ins eigene „Institut für Zeitgenössischen Tanz“ geholt hätte. Am Montagabend lehnte Rektor Kurt Mehnert das Kölner Angebot ab.

„Die Entscheidung hatte zweierlei Gründe“, teilte Folkwang-Sprecherin Maiken-Ilke Groß auf Nachfrage mit. „Zum einen bieten wir eine völlig andere Tanz-Ausbildung an. Zum anderen fehlen die nötigen Kapazitäten für weitere Studenten und Lehrende.“ Rund 20 Dozenten beschäftigt das Kölner Tanz-Zentrum zurzeit. Personal, das in Essen hätte weiterbeschäftigt werden müssen – auch, um die beiden Master-Studiengänge Tanzwissenschaft und Tanzvermittlung, die bislang nicht zum Folkwang-Angebot zählen, neu zu schaffen. Dazu kommt es nun nicht. Das „Institut für Zeitgenössischen Tanz“ wird weiterhin einen Bachelor- und vier Master-Studiengänge mit insgesamt 102 Studierenden beherbergen.

Gänzlich abwegig war die Kölner Idee jedoch nicht. Erst vor zwei Jahren übernahm die Universität der Künste die Kommunikations-Designer der Universität Wuppertal. Damals zogen neben zehn Mitarbeitern, auch über 200 Studenten in den Neubau des Fachbereichs Gestaltung.

Wie es unterdessen mit den Kölner Studiengängen weitergeht, ist noch offen.