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Essen: Wirbel um angeblich verstorbenen Obdachlosen – jetzt gibt es eine Richtigstellung

Essen: Wirbel um angeblich verstorbenen Obdachlosen – jetzt gibt es eine Richtigstellung

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In Essen ist in der Nacht zu Samstag ein Obdachloser erfroren. (Symbolbild) Foto: imago images

Essen. 

Es waren Worte, die ans Herz gehen. „Du Mann aus Litauen“, beginnen die FairSorger aus Essen ihren Text. Der Name des Mannes ist dem Verein nicht bekannt. Er soll gestorben sein. Auf offener Straße. Mitten in Essen. Doch stimmt das überhaupt?

Essen: Obdachloser erfriert neben Weihnachtsmarkt

„Erst vor kurzem sind wir dir begegnet an einem kaltnassen Sonntagabend im November und wir haben versucht, dir ein wenig Wärme zu geben“, schreiben die FairSorger weiter. „Eine heiße Terrine, einen Kaffee, eine Isomatte, einen Schlafsack, mehr wolltest du nicht annehmen“, schreibt die Organisation auf ihrer Facebook-Seite.

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Das sind die FairSorger:

  • Den Verein gibt es seit 2016
  • Er besteht aus ehrenamtlichen Mitgliedern
  • Die FairSorger kümmern sich um bedürftige Menschen in Essen
  • Dabei verteilen sie Essen, Getränke, Kleidung, Decken und Hygieneartikel
  • Drei mal pro Woche sind die FairSorger unterwegs

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Tod in der Nacht zu Samstag

„Nun mussten wir erfahren, dass du in der Nacht zu Samstag gestorben bist“, berichten die FairSorger weiter. „Einfach so, erfroren in einer frostigen Nacht, in einer kalten Gesellschaft.“

Doch jetzt wird klar: Die Geschichte hat sich niemals so zugetragen.

Auf Facebook berichtigen die „Fairsorger“ ihre Meldung: „Nun ist uns das passiert, was nie passieren sollte. Wir haben dem „Straßenfunk“ geglaubt und dadurch eine Falschmeldung hier veröffentlicht. Dafür können wir uns nur in aller Form entschuldigen! Uns hatte diese Meldung erreicht über Teamer einer anderen Organisation, die uns berichteten, dass die Polizei ihnen das mitgeteilt hätte. Wie sich jetzt herausstellte, hatte dieses Gerücht tatsächlich ein Obdachloser verbreitet, woran man vielleicht auch sehen kann, welche Ängste diese Menschen derzeit aushalten müssen.

Einerseits sind wir wirklich erleichtert, dass es in unserer Stadt in diesem Winter noch keinen Kältetoten gegeben hat, andererseits sehen wir es als Mahnung, alles dafür zu tun, dass es wirklich nicht so weit kommt. Wir sehen diese Falschmeldung daher als Hilferuf und Appell an uns alle. Vielleicht wird unser Litauer auf diese Weise zum ‚Kälte-Botschafter´.“

Auf Nachfrage bestätigt die Polizei gegenüber dieser Redaktion, dass sie keine Leiche gefunden haben.