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Bloß nicht Angst herbeireden, um mehr Polizisten zu bekommen

Bloß nicht Angst herbeireden, um mehr Polizisten zu bekommen

Wer für den Moment satt ist, sollte nicht wieder essen, weil ein voller Teller auf dem Tisch steht. Sondern die essen lassen, die Hunger haben und das Essen wirklich brauchen.

So könnte man das Vorgehen von Polizeipräsident Frank Richter beschreiben. Der hat erst im Juli Personal aus dem Ministerium bekommen. Für ein ausgefeiltes Konzept, mit dem gegen die wachsende Zahl von Einbrüchen vorgegangen werden soll. Richter setzt auf Prävention und Repression, er will nicht nur die Auswüchse, sondern auch die Wurzeln des Übels bekämpfen.

Soll er jetzt jammern und automatisch einen weiteren Schluck aus der Pulle nehmen, nur weil der Innenminister mehr Personal in Aussicht stellt? Soll er massive Angst-Zustände herbeireden und konstruieren, um Beamte abzugreifen? Solche Szenarien abseits der Realität verunsichern und verängstigen die Bürger. Und mit der inneren Sicherheit sollte man nicht spielen. Kritiker werden sagen, mehr Bedarf an Personal ist immer da. Wo soll das enden? In der DDR war das Verhältnis von Polizisten (in all ihren Facetten) zu Bürgern besonders hoch. Es herrschte totale Kontrolle. Gewalt und Verbrechen gab es trotzdem.

Frank Richter hat nicht den Preis des „Bundes des Steuerzahler“ verdient, weil er nicht reflexartig hier geschrien hat, als es etwas zu verteilen gab. Auch der Mann mit Gewerkschaftsvergangenheit sagt: „Ich wünsche mir mehr Personal.“ Dessen Vergabe sollte aber am Bedarf orientiert sein, um dann vor Ort zielgrichtet eingesetzt zu werden. Thorsten Schabelon

Zum Contra-Kommentar: Viele Essener haben kein „Grundsicherheitsgefühl“