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Tierheim Duisburg erhält Notruf aus dem Wald – „Unsagbare Schweinerei“

Notfall-Einsatz für das Tierheim Duisburg. Mitarbeiter mussten mehr als ein Dutzend Tiere aus dem Wald retten. Doch die Hilfe kam zu spät.

Tierheim Duisburg
© Michael Dahlke / FUNKE Foto Services & privat

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Riesen-Aufregung um einen Fund am Lintorfer Waldweg in Duisburg. Eine Spaziergängerin alarmierte das Tierheim Duisburg, als sie am Wegesrand eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht hatte. Ein Tierpfleger spricht von einer sehr seltenen Begebenheit.

Zuerst hatte die Duisburgerin in einer lokalen Facebook-Gruppe um Hilfe gebeten. Tierfreunde konnten nicht fassen, was sie sahen und sparten nicht an Kritik: „Eine unsagbare Schweinerei“, schimpfte eine Frau. Das Tierheim Duisburg kämpfte schließlich vergeblich um das Leben der gefundenen Tiere.

Tierheim Duisburg: „Dumm, einfach nur dumm“ 

Die Spaziergängerin traute ihren Augen kaum, als sie am vergangenen Freitag (27. Januar) im Wald im Duisburger Süden unterwegs war. Da stand doch tatsächlich ein Terrarium am Wegesrand. Darin mehr als ein Dutzend „Große Achatschnecken“. Der Besitzer hatte die Tiere einfach ihrem Schicksal überlassen – und das bei eisiger Kälte.

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Die Duisburgerin ist erschrocken, dass dem Vorbesitzer das Wohlergehen seiner Tiere offenbar egal war. Auch macht sie sich Gedanken über die möglichen Auswirkungen auf das Ökosystem. „Machen sich die Leute keine Sorgen um unsere Natur? Die gehören nicht in unseren Wald. Dumm, einfach nur dumm“, schimpft sie. Tatsächlich warnen Tierschützer davor, die ostafrikanische Riesenschnecke auszusetzen, weil sie sich extrem schnell vermehren und für große Schäden im Ökosystem sorgen können.

Tierheim Duisburg
Das Tierheim Duisburg holte dieses Terrarium im Wald ab. Foto: privat

Tierheim Duisburg mit trauriger Todes-Botschaft

Das Tierheim Duisburg bestätigte auf Nachfrage von DER WESTEN die Aufnahme der Tiere. Sie seien wegen der Kälte in der vergangenen Woche in keinem gutem Zustand aufgenommen worden. „Normalerweise benötigen sie konstante Temperaturen von 22 bis 26 Grad“, so ein Tierpfleger. Die Mitarbeiter hätten alles versucht, sie wieder an die Temperaturen zu gewöhnen – doch vergeblich. Alle 19 Schnecken seien verstorben.


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Zuletzt wurden immer wieder Tiere vor dem Tierheim Duisburg ausgesetzt (mehr hier). Dass ganze Terrarien einfach im Wald stehen, käme allerdings sehr selten vor, so der Tierpfleger. Dauerhaft hätte das Tierheim Duisburg die Riesenschnecken übrigens nicht versorgen können. Die Verantwortlichen waren schon mit dem Veterinäramt im Austausch für eine endgültige Lösung. Nach dem traurigen Ende der Tiere ist die Suche nach einem Pflegeplatz nun beendet.