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Streit um marode Cölve-Brücke: Gehört diese Moerser Siedlung bald zu Duisburg? Das halten die Anwohner davon

Streit um marode Cölve-Brücke: Gehört diese Moerser Siedlung bald zu Duisburg? Das halten die Anwohner davon

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Streit um marode Cölve-Brücke: Gehört diese Moerser Siedlung bald zu Duisburg? Das halten die Anwohner davon

Streit um marode Cölve-Brücke: Gehört diese Moerser Siedlung bald zu Duisburg? Das halten die Anwohner davon

Moerser Anwohner wollen nicht, dass ihre Siedlung zu Duisburger Stadtgebiet wird

Duisburg plant, die Moerser Siedlung an der Altenbruchstraße zu übernehmen. Dann könnte die Stadt die Sanierung der Coelve-Brücke selbst in die Hand nehmen. Von dieser Idee halten die Anwohner aber gar nichts.

  • Die Cölve-Brücke zwischen Moers und Duisburg ist seit fast 10 Jahren marode
  • SPD-Ratsherr Friedrich will jetzt die Stadtgrenze verschieben, damit sich Duisburg allein um das Problem kümmern kann
  • Doch die Anwohner der Siedlung in Moers-Altenbruch haben da gar keine Lust drauf

Duisburg. 

Zwischen den Städten Duisburg und Moers gibt es derzeit eine Auseinandersetzung. Grund: die seit Jahren baufällige Cölve-Brücke.

Statt die beiden Städte zu verbinden, trennt die marode Brücke Moers und Duisburg derzeit eher. Denn nur noch mit dem Fahrrad oder zu Fuß kann sie überquert werden. Seit 2008 ist das so, die Stadt Moers kümmert sich nicht um eine Restaurierung.

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Reiner Friedrich, Ratsherr bei der SPD Duisburg, forderte deshalb: Moers soll die Siedlung an der Cölve-Brücke an Duisburg abtreten. Dann liegt die Restaurierung der maroden Brücke allein in Duisburger Hand.

Doch was sagen die Anwohner der betroffenen Siedlung dazu? DER WESTEN hat sich in Moers-Altenbruch mal umgehört.

„Das wäre total blöd“, sagt Verena Dolenz. Die gebürtige Moerserin wohnt seit 2011 in der Altenbruchstraße. „Wir fühlen uns hier als Moerser und wollen auch Moerser bleiben. Ich bin hier geboren, habe ein Jahr in Rheinhausen gelebt, fühle mich hier aber einfach wohler.“ Da sind sich laut der 47-Jährigen auch alle Nachbarn einig. „Niemand will hier Duisburger werden.“

Was ein Stadtwechsel bedeuten würde, macht sie an einem Beispiel klar: „Mein Sohn ist bei der Schwafheimer Jugendfeuerwehr und müsste, wenn wir künftig in Duisburg wohnen sollten, dort austreten und zur Duisburger Feuerwehr wechseln. Er hat gleich gesagt: Dann würde er lieber ganz aufhören.“

Der jetzige Stand ist jedoch auch keine Option. „Dass die Cölve-Brücke dicht ist, stört sehr. Ich finde es traurig, dass die beiden Städte seit Jahren nichts unternehmen“, stellt Dolenz klar.

Auch Volker Scheithauer findet die Idee des SPD-Ratsherrn bescheiden. „Es gibt in dieser Nachbarschaft nicht einen, der gerne Duisburger werden will. das hat einfache Gründe: Jeder Amtsgang wäre dann sehr weit weg und schwierig. Außerdem sind eine Reihe von Steuern in Duisburg auch höher als in Moers.“

Bei der Gewerbesteuer betrifft dies Scheithauer besonders. Er betreibt ein kleines Geschäft in der Siedlung, müsste deswegen extrem viel Papierkrieg auf sich nehmen und am Ende mehr bezahlen als vorher.„Den Papierkrieg braucht keiner. Man ist froh, dass man gerade so über die Runden kommt.“

Seine Lösung ist einfach: „Die Grenze verläuft genau unter der Brücke her. Beide sollten einfach die Hälfte der Kosten übernehmen.“