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Im Video: „Ich muss schließen, weil die Politik versagt‟ – Besitzer des Franky's ist sauer

Im Video: „Ich muss schließen, weil die Politik versagt‟ – Besitzer des Franky's ist sauer

Duisburg. 

Mit Brettern sind die Scheiben des Franky’s in Duisburg notdürftig verrammelt. Zwei Wochen ist es her, dass Unbekannte in der Nacht die Fenster des Restaurants mit Äxten eingeschlagen hatten. Am Sonntag dann der nächste Vandalen-Angriff: Auf den Tischen vor der Tür steht „Wer Nazis bewirtet, ist selber ein Schwein.“

Frank Betke gibt auf

Jetzt hat Gastronom Frank Betke die Schnauze voll. Er hat am Montag das Franky’s dicht gemacht. Der Wirt ist sauer. „Die Politik und die Polizei haben versagt. Ich werde schon seit Jahren bedroht.‟

Unbekannte hatten über 2000 Flugblätter in Duissern und Neudorf verteilt. Darauf zu lesen: „Warum es bei Franky’s einfach nicht schmeckt‟, die Absender schreiben, dass es bei Nazis nicht schmecke. Dabei ist Frank Betke in der SPD. Aber er ließ die AfD zu monatlichen Treffen in sein Restaurant.

Egal woher das Geld kommt

Er sagt: „Mir als Wirt ist es doch egal, woher das Geld kommt. Das sind zahlende Gäste. Hier kommen ja auch andere Parteien. Und das viel öfter. Nur die NPD und Die Partei habe ich nicht reingelassen. Die sind mir einfach zu extrem.‟

Betke beschäftigt Kroaten, Inder, Bosnier und Türken. „Ich bin multikulti‟, sagt er.

Glaubt nicht an Ermittlungserfolge

Er ist enttäuscht. Enttäuscht von der Politik und der Polizei. „Ich habe Drohbriefe bekommen und auch nach den Anschlägen auf das Restaurant ermittelt zwar die Polizei, aber das kenne ich schon. Die Ermittlungen werden irgendwann eingestellt. Die Täter nie gefasst.‟

Kein neues Restaurant in Sicht

Wie es jetzt für ihn weitergeht? Ein neues Restaurant will er erstmal nicht eröffnen. Und schon gar nicht in Duisburg. „An den guten Stellen sind die Mieten zu hoch. Auch das liegt an unserer Städte-Politik. Vielleicht gehe ich in eine andere Stadt. Aber erstmal bin ich zum 30. Juni hier raus. Die Gäste bleiben weg, wenn sie sich nicht sicher fühlen.‟

Gäste blieben weg

Und das hat er auch schon in den letzten zwei Wochen gemerkt. „Nach dem Axt-Anschlag auf die Fenster sind keine Gäste mehr gekommen. Wer will schon vor Spanplatten sitzen und Angst haben müssen, das noch mehr passiert‟, sagt der Wirt.

Dass das Franky’s schließt, ist seine Konsequenz aus dem Spießrutenlauf.

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