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Lehrer fordern wegen „Hamster-Affäre“ Rücktritt des Regierungspräsidenten

Lehrer fordern Rücktritt des RP in der „Hamster-Affäre“

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Foto: Ralf Rottmann
Die „Hamster-Affäre“ um Mobbing-Vorwürfe gegen eine Dortmunder Lehrerin zieht weite Kreise. Jetzt fordert die Lehrergewerkschaft den Rücktritt des Regierungspräsidenten. Grund: Er hatte sich für die betroffene Schülerin eingesetzt.

Dortmund. 

In der sogenannten „Hamster-Affäre“ ist die nächste Eskalationsstufe gezündet. Jetzt fordert die Lehrergewerkschaft „lehrernrw“ den Rücktritt von Prof. Dr. Gerd Bollermann, der sich für eine gemobbte Schülerin eingesetzt hatte.

„Wie im Zusammenhang mit der so genannten ‚Hamster-Affäre‘ eine Lehrkraft an den Pranger gestellt wird, ist ungeheuerlich“, kommentiert Brigitte Balbach, Vorsitzende von „lehrer nrw“, die Vorgänge an der Wellinghofer Johann Gutenberg Realschule.

„Der Arnsberger Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann lässt zu, dass eine Lehrerin öffentlich gebrandmarkt wird. Er inszeniert sich als Kindesbeschützer, trifft sich höchstpersönlich mit den Eltern – aber mit der beteiligten Lehrerin haben bis jetzt weder er noch der zuständige Abteilungsleiter der Bezirksregierung gesprochen.“

KommentarDer Regierungspräsident habe eine Fürsorgepflicht gegenüber seinen Lehrkräften. Die hat er im vorliegenden Fall „eklatant verletzt“, so Balbach. Obwohl der Sachverhalt noch nicht geklärt sei, gebe der RP Mitteilungen heraus, die die Mobbing-Vorwürfe noch befeuern („Kinder dürfen nicht gemobbt werden“).

Balbach: „Fakt ist, dass es sich hier um einen Akt der Tierquälerei handelt, dem nachgegangen werden muss.“

Die Gewerkschaft fordert: „Auch unter Berücksichtigung von Zeugenaussagen kommen wir zu dem Schluss, dass sich die Lehrerin korrekt verhalten hat und die Mobbing-Vorwürfe haltlos sind. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft muss die Angelegenheit zur Chefsache machen.“

Hier werde eine Lehrkraft in unverantwortlicher Weise einer regelrechten „öffentlichen Hinrichtung“ preisgegeben. Balbach: „Wir fordern die Ministerpräsidentin auf, diesen Regierungspräsidenten zu entpflichten.“ Statt seiner Fürsorgepflicht nachzukommen, profiliere dieser sich öffentlichkeitswirksam.