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Dortmund will mit dem „U-Turm“ punkten

Dortmund will mit dem „U-Turm“ punkten

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Foto: WR/Franz Luthe

Dortmund. 

Für die Stadt Dortmund gilt es, Lehren aus der Kostenexplosion bei der Sanierung des U-Turms zu ziehen. Es sei absehbar, dass das „U“ das letzte klassische Groß- oder Leuchtturm-Projekt sei, das mit einem derartigen Millionen-Aufwand von der Kommune mitfinanziert werde. Das sagt Oberbürgermeister Ullrich Sierau.

Die künftigen Investitionsgebiete in Dortmund sind für den Oberbürgermeister klar definiert: Arbeit, Wirtschaft, Bildung, Soziales, Jugend und ehrenamtliches Engagement. „Dahin wird das Geld der Stadt künftig gehen. Wir wollen Nachhaltigkeit“, so Ullrich Sierau.

Der OB ließ aber keinen Zweifel daran, dass er persönlich nach wie vor hinter der Entscheidung für den Umbau des „U“ stehe und sie auch wieder so treffen würde. Man werde daran noch Geld verdienen, nicht zuletzt aus der Vermarktung der umliegenden Flächen und weiteren Investitionen, die ohne den Umbau nicht kommen würden. Sierau: Ein Projekt wie das „U“ hilft, zu punkten.“

Investitionen und Schulden nicht gegeneinander ausspielen

Zudem: Die Investition für das „U“ lasse sich nicht gegen Investitionen für Schulen ausspielen. Die Entscheidung für das „U“ sei zur selben Zeit gefallen, wie die Entscheidung, in die Schulen 58 Millionen Euro zu stecken. Für das „U“ habe man zu allen Zeiten transparente Grundsatzdiskussionen geführt. Sierau: „Es war auf Kante genäht, und es war klar, dass es Risiken gibt. Die sind aber besprochen worden.“ Klar sei auch gewesen, dass ein derartiges Projekt eigentlich fünf Jahre dauere. „Wir haben es in zweieinhalb Jahren durchgezogen.“

Gleichwohl: Der Kostensprung von anfänglich sechs auf derzeit 22 Millionen Euro für die Sanierung des Turms mache betroffen. „Eine schier unfassbare Zahl.“ Aber das „U“ sei begutachtet worden, und das nicht zu knapp. „Nach bestem Wissen und Gewissen.“ Das Projekt sei jetzt natürlich nicht rückholbar. Es gelte nun, die Debatte zu versachlichen. In Gesprächen mit Gutachter Assmann, Architekt Gerber und der Stadt auf der einen Seite und den Firmen auf der anderen. „Oder in anderen Konstellationen.“

Die Mehrkosten
genau bewerten

Die Beteiligten, aber vor allem die Bürger hätten ein Recht darauf, dass die Mehrkosten genau bewertet würden. Daraus werde man die Lehren ziehen. Sicher habe die Stadt Großprojekte – von dritter Seite – wie das DFB-Museum, den Hauptbahnhof oder die B1-Thematik weiterhin im Blick. Hinzu kämen viele private Investitionen, die durch öffentliche Vorleistung möglich gemacht würden. Der Schul- und Bildungsbereich stehe städtischerseits aber ganz vorne an. Dazu gehöre auch die Verbesserung der Lage an den Kollegs.