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Dortmund: Tödlicher Polizeieinsatz – Schüsse gerechtfertigt? Staatsanwalt spricht Klartext

Schrecklicher Vorfall in Dortmund! Ein Obdachloser wurde durch einen Polizisten getötet. Waren die Schüsse gerechtfertigt?

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Dieser Fall erschüttert nicht nur Dortmund: In der Innenstadt kam es am Mittwochabend (3. April) zu tödlichen Schüssen. Wie die Polizei Recklinghausen bestätigt, die nun anstelle der Dortmunder Kollegen ermittelt, wurde ein 52-Jähriger durch einen Polizisten erschossen. Er ging zuvor mit einer langen Eisenstange auf die Einsatzkräfte los (wir berichteten hier). Kurz nach der Tat stellt sich die Frage: Waren die tödlichen Schüsse gerechtfertigt? Jetzt spricht der ermittelnde Staatsanwalt Klartext.

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Dortmund: Obduktionsergebnisse stehen noch aus

Passanten verständigten die Polizei, als sie beobachteten, wie ein Obdachloser einen weiteren Obdachlosen an der Reinoldikirche in Dortmund mit einer Eisenstange angriff. Die Beamten rückten aus. Sie sahen, wie der Tatverdächtige mit der circa 2,5 Meter hohen Eisenstange immer wieder auf die Kirche einschlug – dann eskalierte die Situation!

Wie Staatsanwalt Henner Kruse gegenüber den „Ruhr Nachrichten“ berichtet, haben die Polizisten den Mann immer wieder aufgefordert, die Stange wegzulegen. Doch der Mann soll dieser Aufforderung nicht nachgekommen sein. „Und irgendwann ist er dann auf die Polizeibeamten losgegangen mit der erhobenen Eisenstange“, schildert Kruse weiterhin.

Der Einsatz eines Tasers half nicht. Der Mann ging weiter mit der erhobenen Eisenstange auf die Beamten los, so die Schilderung von Kruse. Dann fiel der Schuss. Augenscheinlich traf ihn die Kugel in den Oberkörper. Reanimationsversuche scheiterten. Eine Obduktion des Getöteten steht noch aus.

Video von dem Vorfall kursierte im Netz

Jetzt werde überprüft, ob sich einer der Polizisten falsch verhalten habe und ob der Schusswaffeneinsatz gerechtfertigt war. „Nach den Bildern sieht es schon so aus, als hätte das Opfer [die Polizisten] angegriffen und man muss dann bewerten, ob der Schuss in der konkreten Situation tatsächlich erforderlich war“, so Kruse gegenüber den „Ruhr Nachrichten“.


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In den sozialen Netzwerken tauchte ein Video des dramatischen Vorfalls an der Reinoldikirche auf. Dort gehen viele Menschen mit den Einsatzkräften hart ins Gericht. Sie fragen sich einerseits, ob der Einsatz der Schusswaffe gegen einen schwerfälligen Mann mit Eisenstange verhältnismäßig war. Und falls ja: Warum der Einsatz tödlich enden musste. Andere wiederum sind der Meinung, der Polizist habe nur seinen Job getan (wir berichteten hier). Nun liegt es an den Ermittlern herauszufinden, warum der 52-Jährige sterben musste.