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Dortmund: Anwohner in der Nordstadt in Angst! Hat die Messerstecher-Serie endlich ein Ende?

Treibt ein Serien-Messerstecher in Dortmund sein Unwesen? Drei ähnliche Taten in der Nordstadt beschäftigen die Polizei. Nun wurde ein Mann festgenommen.

© IMAGO/Rene Traut

Mord oder Totschlag? Das ist der juristische Unterschied

Angst in der Dortmunder Nordstadt! Treibt ein Serien-Messerstecher sein Unwesen?

Gerade erst nahm die Polizei in Dortmund eine Frau fest, die seit Wochen Feuer in Mehrfamilienhäusern in der Nordstadt legte (>> hier mehr dazu). Doch zur Ruhe kommen die Menschen immer noch nicht.

Jetzt häufte sich die Zahl brutaler Messer-Angriffe in der Nordstadt, die nach schockierend ähnlichem Muster abliefen – glücklicherweise aber noch keine Todesopfer forderten. DER WESTEN hat mit der Staatsanwaltschaft Dortmund über die Möglichkeit eines Serientäters gesprochen und kann ein Update zu den Fällen geben.

Dortmund: Serien-Messerstecher unterwegs?

Oberstaatsanwalt Carsten Dombert ordnet die drei bisher bekannten Taten ein. Die ersten Taten ereigneten sich in der vergangenen Woche, in den Nächten auf Donnerstag (30. November) und Freitag (1. Dezember). Beide Male waren Obdachlose Opfer der Messerattacken – und beide Fälle „weisen in der Tat frappierende Übereinstimmungen auf“, wie Dombert gegenüber DER WESTEN bestätigt.

Der Täter soll die beiden Männer jeweils um Geld gebeten haben – doch noch ehe seine Opfer antworten konnten, rammte er ihnen ein Messer in den Bauch und flüchtete. Die gezielten Attacken gegen Obdachlose und die Nähe zwischen den Tatorten in der Dortmunder Nordstadt legen den Verdacht nahe, dass beide Angriffe von ein und der selben Person verübt worden sind.

Doch dann folgte am Dienstagabend (5. Dezember) ein weiterer Angriff.

Attacke auf 18-Jährigen

Diesmal war kein Obdachloser das Opfer, sondern ein 18-Jähriger, der die Dortmunder Goethestraße entlang lief. Auf seinem Heimweg sah er sich auf dem Handy ein TikTok-Video an, hatte AirPods in den Ohren, wie Oberstaatsanwaltschaft Carsten Dombert gegenüber DER WESTEN schilderte.

Plötzlich sei der junge Mann angerempelt worden, eine unbekannte Person habe ihn angesprochen – wegen seiner AirPods habe er die Frage aber nicht verstanden. Plötzlich rammte ihm die Person zweimal ein Messer in den Oberkörper und floh dann vom Tatort. Der junge Mann rettete sich schwer verletzt in eine Shisha-Bar.

Ermittler schließen Serientäter nicht aus

Dombert fasste noch mal zusammen: Das Opfer ansprechen, kurz darauf ohne Vorwarnung zustechen und dann abhauen – drei mal das gleiche Muster. Hinzu komme, dass sowohl der 18-Jährige als auch die Obdachlosen den Täter als dunkelhäutig beschreiben.


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„Wir müssen natürlich in alle Richtungen ermitteln“, betont der Oberstaatsanwalt im Gespräch mit DER WESTEN. „Der Fokus bei Polizei und Staatsanwaltschaft liegt extrem auf diesem Verfahren. Denn wir können natürlich nicht ausschließen, dass es sich um ein und dieselbe Person handelt.“ Die Dortmunder Nordstadt kommt also weiterhin nicht zur Ruhe.

Polizei nimmt Tatverdächtigen fest

Doch am Freitag (15. Dezember) hat die Polizei Dortmund eine Nachricht zu verkünden, die viele Anwohner erst mal aufatmen lassen dürfte. In der Nacht zu Donnerstag (14. Dezember) konnte ein Mann festgenommen werden, der im dringenden Tatverdacht steht, die Angriffe auf die Wohnungslosen am 29. und 30. November verübt zu haben. Der mutmaßliche Messerstecher wurde am Freitag bereits dem Haftrichter vorgeführt. Die Staatsanwaltschaft hat einen Haftbefehl erlassen.

Der Mann sitzt nun in Dortmund in U-Haft. Ob er auch für zwei weitere versuchte Tötungsdelikte verantwortlich ist, sollen weitere Ermittlungen der Polizei und Staatsanwaltschaft ans Licht bringen.