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Vision des Oberbürgermeisters von der Stadt der Zukunft

Vision des Oberbürgermeisters von der Stadt der Zukunft

Die „Bochum Strategie“, seine Vision von Bochums Zukunft, stellt Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) im Haus der Begegnung vor. Wer sich von der Innenstadt aus zu Fuß auf den Weg dorthin macht, kann einige Blicke auf die Ruhrpott-Realität erhaschen, zum Beispiel auf den Buddenbergplatz, auf die Obdachlosen und Drogenabhängigen. Im Haus der Begegnung hingegen: Hochglanz-Plakate auf denen Begriffe wie „Robotik“ und „Industrie 4.0.“ stehen – aber auch, unten links in der Ecke: „Kommunalfinanzierung weiter schwach.“

All dies sind die Koordinaten für die Strategie, diesem ambitionierten Fahrplan zum Bochum des Jahres 2030. Eiskirch bündelt dies in den fünf Begriffen: Talentschmiede Ruhrgebiet, Shootingstar der Wissensarbeit, Hotspot der Live-Kultur, Großstadt mit Lebenskultur und Vorreiter modernen Stadtmanagements. Es geht also um Wirtschaft, Bildung, Kultur und schlicht und ergreifend gute Kommunalpolitik. Daraus will er 125 konkrete Einzelmaßnahmen destillieren. „Die Strategie soll von vielen gesellschaftlichen Gruppen getragen werden“, sagt er. Um dies zu gewährleisten, hat die Stadt gemeinsam mit dem Statistischen Bundesamt 3700 Bochumer ausgewählt, 370 von diesen sollen dann im Zuge der Bochum Strategie die Verwaltung aus Bürgersicht beraten und konkret an der Umsetzung der Maßnahmen beteiligt werden. Und welche konkreten Visionen hat Eiskirch selbst in den jeweiligen Bereichen?

Zum Beispiel im Kulturbereich: „Hier sind wir schon richtig gut“, sagt er. Nun zähle es, das Miteinander von Hochkultur und freier Szene weiter zu fördern. Im Bereich Bildung und Wirtschaft will er künftig auf Gesundheitswirtschaft und IT-Sicherheit setzen. Beim Thema „Lebenswerte Stadt“ lobt er das Ehrenfeld und den Kortländer als bestehende Szeneviertel. Nun gelte es, die Innenstadt weiter zu entwickeln – und, wie er auf Nachfrage aus dem Publikum explizit macht, auch für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen.

Zum Thema „Vorreiter moderner Stadtverwaltung“ stellt er neue Formen der Bürgerbeteiligung und Online-Dienste statt Amtsgängen in Aussicht. Bei der Vorstellung der Pläne waren alle Anwesenden interessiert, einige begeistert, manche auch skeptisch: „Viele dieser Punkte sprechen nur ein bestimmtes Klientel an“, meint ein Besucher. „Schauen sie sich doch um: Wir gehören alle hier zum Bildungsbürgertum.“ Ein anderer zweifelt, ob das mit der Bürgerbeteiligung wirklich ernst gemeint sei, er kenne „solche Alibi-Veranstaltungen“.