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Sieben Iraner sind in Bochum in den Hungerstreik getreten

Sieben Iraner sind in Bochum in den Hungerstreik getreten

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Foto: Haberey
Sieben iranische Flüchtlinge erwarten bei einer Verlegung in eine Sammelunterkunft keine besseren Verhältnisse und befinden sich nun im Hungerstreik.

Bochum. 

In der Turnhalle an der Glücksburger Straße in Wiemelhausen befinden sich seit Donnerstag sieben iranische Flüchtlinge im Hungerstreik. Dem Vernehmen nach protestieren sie gegen die geplante Unterbringung in eine größere Sammelunterkunft, die demnächst ansteht.

Keine Privatsphäre und unzumutbare Zustände befürchten offenbar die Iraner, ist aus Kreisen der Flüchtlingshilfe zu hören. Sie seien traumatisiert und würden lieber noch in der Turnhalle bleiben als in einer vermeintlichen Massenunterkunft zu wohnen. Die Rede ist von Verzweiflung, da sich nach Monaten des Wartens nichts geändert habe. „Wir haben am Montag Kontakt mit der Gruppe aufgenommen“, sagt Stadt-Sprecher Thomas Sprenger. Er bestätigt, dass in der Regel der Weg in eine Wohnung zunächst über Sammelunterkünfte führe.

Konzept wird heute vorgestellt

Die Stadt möchte die insgesamt 17 Turnhallen, in denen derzeit noch etwa 930 Flüchtlinge untergebracht sind, so schnell wie möglich freiziehen und die Flüchtlinge vor allem in mobilen Wohnanlagen unterbringen, die in nächster Zeit fertig gestellt werden.

Stadtdirektor Michael Townsend will heute über das Konzept zum Freizug der Hallen informieren. Dem Schul- und Vereinssport können sie erst wieder zur Verfügung gestellt werden, wenn die vor 30 Jahren unsachgemäß installierte und mittlerweile abgehängten Decken wieder neu angebracht sind.