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Opel will Werksflächen in Bochum selbst vermarkten

Opel will Werksflächen in Bochum selbst vermarkten

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Foto: Hans Blossey
General Motors (GM) blockiert die Arbeit der Initiative „Bochum Perspektive 2022“. Opel möchte ganz offensichtlich Teile der Flächen des Werkes II in Bochum-Langendreer eigenständig vermarkten und nicht gemeinsam mit Stadt und Land, die bereits signalisiert haben, Millionen für den Standort zur Verfügung zu stellen. Die Gründung einer Projektgesellschaft zur Entwicklung der Flächen liegt nun auf Eis.

Bochum. 

„Opel hat einen Rückzieher gemacht, das sollten wir nicht akzeptieren“, sagte der Bochumer Stadtdirektor Paul Aschenbrenner in der Ratssitzung am vergangenen Donnerstag. Stadt, Land, Opel, Industrie- und Handelskammer (IHK), Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) und IG Metall brüten seit Anfang 2012 über Ideen zur Sanierung, Entwicklung und Vermarktung des Grundstücks. Zurzeit produzieren auf dem Riesenareal mit fast 50 Hektar Fläche noch 300 Opelaner Getriebe.

Ein Ziel der Gespräche zwischen allen Beteiligten war immer die Gründung einer Gesellschaft, die laut Verwaltungsvorlage „mit erheblichen Finanzmitteln ausgestattet werden soll und die in enger Kooperation mit dem Land NRW, der Region und der Stadt Bochum Grundlagen für zukunftsfähige und sichere Arbeitsplätze an dem dann von der (eigenen) Automobilproduktion aufgegebenen Standort schaffen soll“. Gesellschafter sollten die Entwicklungsgesellschaft Ruhr-Bochum (EGR, Stadt, 51%) und die Adam Opel AG (49%) sein.

Kosten von mehr als 40 Millionen Euro

Deutlich mehr als 40 Millionen Euro könnte nach ersten Berechnungen die Sanierung der Opelfläche im Bochumer Osten kosten. Nicht enthalten ist darin die Sicherung der Altdeponie (5 ha) und der gewünschte Autobahnanschluss an die A 40 bei Dortmund Kley; dieser würde zusätzlich mit 16 Mio Euro zu Buche schlagen.

Abzüglich geschätzter Erlöse aus dem Verkauf sanierter Flächen (rund 22 ha sollen als Gewerbe- und Industriefläche erhalten bleiben) müssten Stadt, Land und Opel rund 25 Mio Euro aufbringen. „Vom Land NRW ist mündlich eine Förderung der unrentierlichen Kosten mit einem Förderansatz von 90 Prozent in Aussicht gestellt“, heißt es in einer Verwaltungsvorlage (nicht-öffentlich).

Und: Realistisch seien aber eher 80 Prozent, so dass Opel und Stadt je 2,5 Mio Euro schultern müssten. Voraussetzung für die Beteiligung der öffentlichen Hand ist aber eben die Übertragung aller Grundstücke von Opel an die Stadt.