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Marcel-Heße-Prozess: Nachbarn sind haarscharf einer Inferno-Katastrophe entgangen

Marcel-Heße-Prozess: Nachbarn sind haarscharf einer Inferno-Katastrophe entgangen

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Foto: dpa

Bochum. 

Es hätte in einer noch größeren Katastrophe enden können: Um ein Haar hätte das Haus an der Sedanstraße in Herne, in dem der mutmaßliche Doppelmörder Marcel Heße am 9. März ein Feuer gelegt haben soll, regelrecht explodieren können.

Das sagte am Donnerstag der Brandsachverständige Harald K. als Zeuge vor dem Landgericht Bochum.

Laminat war eingeschmolzen

Marcel Heße soll laut Staatsanwaltschaft zwei Tage nachdem er seinen Bekannten Christopher brutal ermordet hatte, die Wohnung seines Opfers in Brand gesteckt haben.

Am 17. März hatte Harald K. die ausgebrannte Wohnung untersucht. Ihm bot sich ein Bild der Zerstörung. Heße hatte offenbar Kleidungsstücke und eine Matratze angezündet, besonders heftig brannte es in dem Raum, in dem die Leiche von Christopher lag.

„Das Laminat war stellenweise eingebrannt“, so der Brandexperte. Wegen der enormen Hitze war bereits die innere Scheibe der Doppelverglasung am Fenster des Raumes geplatzt. Wäre die Feuerwehr Minuten später gekommen, wäre es zum Hölleninferno gekommen.

Möglichen Tod vieler Menschen in Kauf genommen

Aus den brennenden Böden und den Möbeln seien Gase ausgetreten, so K.: „Wenn dann noch Sauerstoff von außen hineingeströmt wäre, hätte es eine Explosion geben können.“

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Das Feuer wäre dann schlagartig auf die oberen Etagen und das Dach übergesprungen. Weil die Zwischenböden des Altbaus zu großen Teilen aus Holz bestünden, hätte nach kürzester Zeit das ganze Haus gebrannt. „Auch die Nachbarhäuser wären betroffen gewesen.“

Heße hat den möglichen Tod vieler weiterer Menschen billigend in Kauf genommen, da ist sich der Brandschutzingenieur sicher.