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Ein kleines Stück Paradies mitten im Pott: Hier leben zehn Freunde als WG auf einem riesigen Bauernhof

Ein kleines Stück Paradies mitten im Pott: Hier leben zehn Freunde als WG auf einem riesigen Bauernhof

  • Auf einem Bauernhof leben zehn Freunde zusammen als WG
  • Sie betreiben mit Nachbarn einen Gemeinschaftsgarten
  • Einfach so vorbeikommen sollst du aber bitte nicht

Bochum. 

Auf einem Bauernhof leben, sein eigenes Obst und Gemüse in rauen Mengen anbauen und mit seinen Freunden wie eine große Familie zusammenleben? Klingt nach einer Illusion, die gerade im grauen Ruhrpott kaum bis gar nicht machbar erscheint.

Zehn Freunde aus Bochum haben es trotzdem geschafft. Auf dem Bergmannshof in der Nähe der Hustadt haben sie sich eine Idylle geschaffen. Mehrere Tausend Quadratmeter Grundstück, darauf 1000 Quadratmeter, die als Gemeinschaftsgarten genutzt wird und ein Bauernhaus, in dem eine WG mit zehn Freunden lebt.

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Vor fünf Jahren hat das Projekt begonnen, 2012 zogen die WGler auf den Bergmannshof. „Wir kamen aus zwei unterschiedlichen Freundeskreisen zusammen, nicht jeder kannte vorher jeden“, erklärt Sinja Strunz (25), eine der Bewohnerinnen des Hofes. Die Besetzung wechselte in den fünf Jahren immer mal wieder, mal waren nur sieben Leute in der Wg.

Doch sie alle fühlen sich als Familie. Johannes Tangen (32) betont oft, dass er „seine Familie“ mit dem dort angebauten Obst und Gemüse locker über den Winter bringen könnte.

Das wolle man aber nicht, denn der Garten ist nicht nur für die Hofbewohner da. Auch Nachbarn aus den umliegenden Häusern oder der Hustadt kommen hier hin, helfen bei der Ernte und kümmern sich um die Pflanzen.

„Alleine wäre das auch kaum zu schaffen. Im Winter haben wir weniger Leute, die helfen. Das ist ja auch klar. Aber die Saison geht auch schon ab Januar los, da müssen wir dann mehr selbst tun als im Sommer“, so Sinja Strunz.

Zig verschiedene Gemüse- und Obstsorten

Im Garten finden sich zurzeit Kürbisse der verschiedensten Sorten, Physalis liegen abgeernet körbeweise in der selbstgebauten Jurte (ein Zelt mit relativ festen Wänden und einer Plane als Dach aus dem asiatischen Raum).

Noch blühen viele Blumen, die Minze riecht der Besucher eigentlich überall im Garten. Auberginen, Paprika, Mais, Möhren und vieles mehr baut die WG hier gemeinsam mit vielen helfenden Händen an. Und kommt damit mehr als über die Runden: Von drei Tonnen Gemüse und Obst spricht Johannes Tangen pro Jahr.

Ein paar Meter weiter buddeln Kalle und Pablo, die beiden neuseeländischen Schweine, im Schlamm und ach ja, eine Badewanne gibt es auch noch mitten auf dem Gelände.

Außerdem gibt es einen Brotbackofen, mehrere Gewächshäuser und eine Werkstatt auf dem Gelände. Für die Wg ist klar: Sie haben hier ihr kleines Paradies gefunden.

Bitte melde dich vorher an

Auch wenn du nun begeistert bist und am liebsten dir direkt alles anschauen möchtest: Bitte sprich dich vorher mit den Bewohnern ab. „Wir hatten auch schon eine 15-köpfige Seniorengruppe in unserem Wohnzimmer stehen, die dachte, dass es hier immer und zu jeder Zeit Führungen gibt“, sagt Sinja Strunz.

Wenn du vorbeikommen willst, dann ruf am besten Johannes Tangen an unter 01577/4598148.