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Tatjana Pinto – die Leichtigkeit des Laufens

Tatjana Pinto – die Leichtigkeit des Laufens

Dortmund. 

Tatjana, fast lebensgroß. Die Plakate prangen an allen Plakatsäulen, sollen werben für die Deutschen Hallenmeisterschaften der Leichtathleten am 23. Und 24. Februar in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle. Tatjana Pinto, das neue Gesicht des DLV, jung, frisch, offen. Attraktiv.

Drei Athletinnen hatte das Promotion-Team zum Fotoshooting geladen, sich dann für die 20 Jahre alte Staffel-Europameisterin aus Münster entschieden, die selber ganz überrascht ist, wie sie „zu der Ehre kommt“, nun erst mal damit fertig werden muss mit der Popularität, die sie gegen all die ganz Großen der Leichtathletik plötzlich genießt.

Tatjana Lofomakanda Pinto, der Name lässt es ahnen: Der Vater Portugiese, die Mutter aus Angola, das Sprinttalent von der LG Ratio Münster gehört im Verband der Läufer, Werfer und Springer zu den ganz großen Hoffnungen. 1,70 m groß, gerade mal 56 Kilo leicht, beeindruckt die Studentin der Sozialarbeit durch eine fast traumhafte Leichtigkeit des Laufens.

Gold bei der Junioren-EM in Tallinn, EM-Gold bei den Europameisterschaften in Helsinki, Platz fünf mit der Staffel bei Olympia in London, Bestzeit über 100 m 11,19 Sekunden – Ende offen. Mit 7,23 Sekunden hat sie am letzten Wochenende in Bielefeld bei den Westfalenmeisterschaften neue persönliche Bestzeit über 60 m erreicht, auch das ein Sprung nach vorne in die internationale Klasse, ein Fortschritt, der sie selbst oft genug am meisten überrascht. Neue Ziele? „Nein, ich will erst mal meine bisherigen Leistungen stabilisieren, will das bestätigen, was ich bisher erreicht habe.“

Solider Aufbau ist angesagt bei Tatjana Pinto und Trainer Thomas Kremer, mit dem sie sich nun nach fast fünf Monaten Wettkampf-Pause auf die neue Saison vorbereitet. „Ich hab’ im August mein letztes Rennen bestritten, ich muss erst mal wieder reinkommen, mich auf einen Wettkampf konzentrieren.“

Die Dortmunder Helmut-Körnig-Halle wird da bei den Deutschen Meisterschaften das richtige Pflaster sein, „ich kenn die Halle in- und auswendig“, bis zu dreimal die Woche kommt sie von Münster zum Training hierher.

Und die Konkurrenz bei den Titelkämpfen in Dortmund? „Ich achte nicht darauf, ich laufe mein Rennen. Mal sehen, Platz ein bis drei – alles ist drin,“ sagt sie. Frank Kowalski nickt. Er weiß, mit Tatjana Pinto hat er das neue Gesicht des DLV gefunden. Der Direktor Veranstaltungsmanagement im DLV gut zwei Wochen vor den Titelkämpfen: „Wir wollen die Zugkraft der Leichtathletik stärken, sie attraktiver machen. Die Zuschauer sind für uns zunächst einmal Kunden, aber aus Kunden wollen wir Fans machen.“

Eine Athletin wie Tatjana Pinto kann ihm dabei sicher helfen.