Nadine Kleinert hat bei der Leichtathletik-EM in Helsinki Gold im Kugelstoßen gewonnen. Die Magdeburgerin holte mit 19,18 m ihren ersten internationalen Titel ihrer Karriere.
Helsinki.
Altmeisterin Nadine Kleinert strahlte mit der finnischen Sonne um die Wette, legte sich die schwarz-rot-goldene Fahne um die starken Schultern und ließ sich feiern: Auf ihrer Abschiedstournee hat die 36 Jahre alte Magdeburgerin bei der Leichtathletik-EM in Helsinki mit 19,18 m Gold im Kugelstoßen gewonnen und sich ihren ersten internationalen Titel der Karriere gesichert. 24 Stunden nach dem Zehnkampf-Sieg von Pascal Behrenbruch war es gleichzeitig das zweite Gold für das deutsche Team.
„Ich ärgere mich ein bisschen über die Weite, aber da fragt in drei Jahren keiner mehr nach. Ich habe endlich Gold“, sagte Kleinert, die 2004 in Athen Olympia-Silber geholt hatte, „das ist die einzige Medaille, die mir in der Vitrine noch gefehlt hat. Jetzt ist sie da.“
Vor fünf Jahren spielte Kleinert noch ernsthaft mit dem Gedanken, ihr Glück als Profi-Boxerin zu versuchen, sich dann aber doch anders entschied und nun ihre 16 Jahre dauernde Laufbahn krönte.
Silber ging an die Russin Irina Tarasowa (18,91) vor Chiara Rosa aus Italien (18,47). Josephine Terlecki (ebenfalls Magdeburg) landete mit 18,33 auf Platz vier. Christina Schwanitz (LV Erzgebirge) kam nach 18,25 auf Platz fünf.
Mit der Goldmedaille beendete Kleinert, die bereits ihren Rücktritt nach dieser Saison angekündigt hat, ihren persönlichen EM-Fluch. Denn während die Kapitänin der deutschen Mannschft bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen bereits viermal Silber gewinnen konnte, ging sie bei Europameisterschaften bisher immer leer aus.
Die Titelverteidigerin und Weltranglistenerste Nadeschda Ostaptschuk (21,13) aus Weißrussland verzichtete wegen der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in London (27. Juli bis 12. August) genauso auf einen Start in Helsinki wie die starke Russin Jewgenia Kolodko (20,22). (sid)
2012-06-29 18:44:00.0