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„Ich möchte dem Sport etwas zurückgeben!“

„Ich möchte dem Sport etwas zurückgeben!“

Frank Ruda.
Frank Ruda.

Essen. Interview mit Frank Ruda, Product Category Manager Badminton bei HEAD Deutschland, und bekennender Badmintonfreak.

DerWesten (DW): „Frank Ruda, Sie haben die Kooperation zwischen dem Online-Portal DerWesten und dem Deutschen Badminton-Verband initiiert. Welche Zielsetzung hatten Sie dabei?“

Frank Ruda (FR): „Mir selbst hängt der Sport sehr am Herzen, denn ich habe jahrzehntelang selbst Badminton als Leistungssport betrieben und stehe auch heute immer noch regelmäßig auf dem Badmintoncourt. Ich denke, die Kooperation ist eine große Möglichkeit, den Badmintonsport in der Öffentlichkeit bekannter zu machen und noch mehr Interesse für die Sportart zu wecken. Die körperliche Leistung, die beim Badminton erbracht werden muss, ist enorm. Das zum Beispiel kann man in verschiedenen Artikeln schön herausstellen. Wichtig ist aus meiner Sicht die Nachhaltigkeit: Badminton muss regelmäßig in den Medien präsent sein, nicht nur zum Beispiel vor und während Olympia. Dies können wir durch die Kooperation mit DerWesten gewährleisten. Ich möchte dem Sport etwas zurückgeben, und das heißt für mich unter anderem, die Sportart in der Öffentlichkeit noch bekannter zu machen.“

DW: „Sie sagten gerade schon, Sie hätten selbst über viele Jahre Badminton gespielt bzw. seien immer noch aktiv. Vielleicht können Sie kurz Ihren Werdegang im Badminton skizzieren.“

FR: „Ich habe 23 Jahre lang nichts anderes gemacht als Badminton zu spielen. Badminton ist für mich mehr als eine Sportart. Es ist in meinen Augen auch Show, und das gefällt mir. Angefangen habe ich allerdings zunächst mit Fußball. Im Alter von sieben Jahren habe ich damit begonnen und erst mit 13 Jahren damit aufgehört. Unter anderem habe ich in der Jugend von Borussia Dortmund im Tor gestanden. Mit 13 habe ich dann beim TuS Ickern in Castrop-Rauxel angefangen Badminton zu spielen. Über einen Freund, mit dem ich Skateboard gefahren bin, bin ich dazu gekommen. Von Anfang an hatte ich Spaß am Badminton und konnte auch schnell meine Leistung verbessern. Über den PSV Gelsenkirchen-Buer, den DSC Wanne-Eickel und wieder den TuS Ickern bin ich dann zum BVH Dorsten gekommen, bei dem ich noch immer Mitglied bin. Aktuell spiele ich zum Teil noch in der 3. Mannschaft. Als höchstes habe ich Regionalliga gespielt.“

DW: „Sie sind seit dem 01.01.2007, also seit fast genau drei Jahren, bei der Firma HEAD in verantwortlicher Position tätig. Welche Aufgaben haben Sie genau?“

FR: „Ich bin bei HEAD sowohl für die Vertragsspielerarbeit und für Vertriebsstrukturen im Spezialistenbereich verantwortlich als auch zum Beispiel für Kooperationen mit dem DBV und den Badminton-Landesverbänden. Insgesamt arbeite ich nun seit fast acht Jahren im Vertrieb, zuvor auch schon für die Sportartikelhersteller Babolat und VICTOR.

DW: „Seit dem 01.01.2009 existiert ein sogenanntes HEAD Tour Team. Worum handelt es sich dabei?“

FR: „Wir haben das HEAD Tour Team ins Leben gerufen, um junge, talentierte Badmintonspieler im Jugendbereich mit Material und später, im Juniorenbereich, finanziell auf ihrem Weg im Leistungssport zu begleiten. Während die Unterstützung mit Material für Talente im Alter zwischen 14 und 18 Jahren gedacht ist, besteht ab einem Alter von 18 Jahren die Möglichkeit, dass die Firma HEAD den Leistungsweg über Honorar- und Prämienverträge begleitet. Wichtig ist uns dabei im Jugendbereich, dass die sportliche und die schulische Leistung der Athleten stimmt. HEAD möchte – unter anderem durch die Einrichtung eines solchen Teams – als Firma einen absolut neuen Weg gehen und mehr für den Badmintonsport tun, als dies bislang getan wird.“

DW: „Welches Ziel wird mit dem HEAD Tour Team verfolgt?“

FR: „Wir möchten der Jugend zeigen: Wir kümmern uns um Euch, wir machen Euch und Euren Sport bekannt. Dazu gehört, dass wir Werbung mit den Athleten machen, Fotoshootings organisieren, Autogrammkarten drucken lassen und andere Marketingmaßnahmen durchführen. Denn die Jugendlichen, die zum HEAD Tour Team zählen, sind oft Local Heroes in ihrem Landesverband und haben speziell darin einen besonderen Stand. Übrigens ist unter anderem der dreifache Deutsche Jugendmeister in der Altersklasse U15 von 2008, Dennis Spengler aus Berlin, Mitglied des HEAD Tour Team, der ja auch für DerWeste blogt. Wir möchten vor allem neue Formen der Werbung ins Leben rufen und die Synonyme, die der Badmintonsport bietet, stärker in den Vordergrund rücken. Dazu zählen zum Beispiel Schnelligkeit, Flexibilität oder Power. Wichtig ist uns auch, ein Teamgefühl zu schaffen. So planen wir beispielsweise gemeinsame Abendessen mit allen Beteiligten im Anschluss an ein solches Fotoshooting. Ich persönlich versuche, regelmäßig neue Ideen umzusetzen.“

DW: „Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit Spieler in das HEAD Tour Team aufgenommen werden?“

FR: „Zum einen muss natürlich die sportliche Leistung stimmen. Gleichzeitig ist es uns aber auch sehr wichtig, dass die Schulnoten gut sind – und im Durchschnitt zwischen zwei und drei liegen. Sobald die schulische Leistung sinkt, könnte zum Beispiel eine Materialkürzung die Folge sein. Wir möchten deutlich machen, dass man sich im Badminton neben dem Leistungssport einen zweiten Weg ebnen muss. Denn es ist in unserer Sportart schwierig, alleine von der Sportausübung zu leben. Dies gelingt in der Regel nur, wenn man Mitglied der Sportförderkompanie der Bundeswehr ist oder über persönliche Sponsoren verfügt, das heißt, das finanzielle Umfeld stimmt. Aber auch das ist üblicherweise nur so lange der Fall, wie man aktiv ist. Wert legen wir zudem auf ein familiäres Umfeld, in dem die Jugendlichen Unterstützung auf allen Ebenen finden. Wir stehen ferner in engem Kontakt zu den jeweiligen Trainern unserer Spieler. Vor dem Hintergrund, dass eine gute schulische Ausbildung in unserer Sportart von besonderer Bedeutung ist, begrüße ich Badmintoninternate, wie sie zum Beispiel in Mülheim an der Ruhr oder Kaiserslautern eingerichtet sind, ungemein. Das ist in meinen Augen absolut der richtige Weg!“

DW: „Vielen Dank für das Gespräch!“

Interview & Fotos: Claudia Pauli