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WM 2022: Tote und verletzte Arbeiter – FIFA denkt laut über Entschädigungen nach

Die FIFA hat sich offen zu der Forderung nach Entschädigungsfonds für die Opfer der WM 2022 geäußert. Mehr erfährst du hier!

© IMAGO / ULMER Pressebildagentur

Das sind alle Stadien der WM 2022

Das sind alle Stadien der WM 2022

In wenigen Wochen startet die WM 2022. Aufgrund der Menschenrechtslage im Gastgeberland steht das Turnier seit Jahren in der Kritik. Weil es beim Bauen der Stadien im Wüstenstaat Berichten zufolge mehrere hundert Tote und Verletzte gegeben haben soll, liegen nun alle Augen auf der FIFA.

Bereits seit Monaten wird von den Fans und Verbänden Entschädigungsfonds gefordert, mit welchen die FIFA die Opfer der WM 2022 entschädigen soll. Nun hat sich der Weltverband zu den Forderungen geäußert – und schließt diese nicht aus.

WM 2022: Weltverband schließt Entschädigungsfonds nicht aus

Bei einem Treffen des Europarates ins Straßburg am Donnerstag hat sich der stellvertretende Generalsekretär Alasdair Bell zu den Forderungen nach Entschädigungen für die verstorbenen oder verletzten Arbeiter geäußert. Es sei laut Bell „wichtig zu versuchen, dass jeder, der durch seine Teilnahme an der Weltmeisterschaft eine Verletzung erlitten hat, in irgendeiner Weise entschädigt wird.“

Im Anschluss machte er allerding auch deutlich, dass das Vorhaben nicht einfach umzusetzen sei. Die Entschädigung der betroffenen Personen sei allerdings „sicher etwas, an dem wir interessiert sind, es voranzutreiben“, so Bell weiter.

WM 2022: Bell nimmt Gastgeberland in Schutz

In den vergangenen Monaten wurde Katar viel für die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen kritisiert. Laut dem stellvertretenden Generalsekretär habe sich die Lage im Gastgeberland allerdings verbessert.

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Beispiel Missstände im Gastgeberland (aufgrund der WM):

  • Über 15.000 tote Gastarbeiter zwischen 2010 bis 2019 (laut Amnesty International)
  • Homosexualität wird mit einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren bestraft
  • Gesetzliche Diskriminierung von Frauen

„Die WM in Katar ist das erste sportliche Großereignis mit Verbesserungen und bleibenden positiven Auswirkungen im Bereich der Menschenrechte“, erklärt Bell. Im Anschluss fügt er hinzu: „Deswegen muss man nicht in Triumphgeheul ausbrechen, aber es ist auch ein nachprüfbarer Fakt.“


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Konkret spricht der Brite über die Reformen im Gastgeberland, durch welche „2020 über 250.000 Menschen ihren Arbeitsplatz haben wechseln können“. Des Weiteren würden laut ihm „300.000 Arbeiter von Mindestlöhnen profitieren“. Diese, laut Bell positive Entwicklung, sei ihm zufolge auf Initiative der FIFA entstanden. „Wir haben bei der FIFA das Profil der Menschenrechte geschärft und das hat in unserem Austausch mit den katarischen Behörden und unabhängigen Nichtregierungsorganisationen gleich zu positiven Übertragungeffekten geführt“, so der Brite abschließend.