Osnabrück.
Nur dem schnellen Eingreifen der Polizei war es zu verdanken, dass es vor dem Drittliga-Spiel des VfL Osnabrück gegen Carl Zeiss Jena (1:2) nicht zu heftigen Auseinandersetzungen der gegnerischen Fanlager kam. Eine rund 70 Mann starke Gruppe aus Jena war in mehreren Kleinbussen nach Osnabrück gereist und hatte sich Richtung Adolf-Reichwein-Platz begeben – einem traditionellen Treffpunkt der Osnabrücker Anhänger. Offenbar hatten sich beide Lager zu einer Schlägerei verabredet.
Die Polizei setzte die Jena-Ultras, bei denen mehreren Personen polizeibekannt waren, fest und schickte sie vorzeitig auf die Heimreise Richtung Thüringen. „Der Großteil des Südkurve-Kollektivs war aufgrund von polizeilichen Maßnahmen nicht anwesend“, teilten die FCC-Ultras auf ihrer Homepage mit und begründeten damit ihr Fehlen im Stadion.
Alexander Meyer, Osnabrücks Polizei-Einsatzleiter, bilanzierte gegenüber der Osnabrücker Zeitung: „Es ist gelungen, das Aufeinandertreffen mit Osnabrücker Fans zu verhindern. Dabei war klar zu erkennen, dass die Jenenser massiv einen solchen Angriff gesucht hatten.“ Die Polizei setzte gegen die Gruppierung aus Jena zum Teil Pfefferspray ein und sprach ein Betretungsverbot für das komplette Osnabrücker Stadtgebiet aus – anschließend wurden die Ultras aus der Stadt eskortiert.
Damit war der Tag für die Einsatzkräfte aber noch nicht beendet. Noch im Stadion versuchten Hooligans des VfL Osnabrück, auf der West-Tribüne die Gäste-Fans zu attackieren. Laut Polizeiangaben wurden die Osnabrücker dabei von angereisten Randalierern aus dem Ruhrpott unterstützt. Sowohl aus dem Lager vom VfL Bochum als auch von Rot-Weiss Essen sollen Krawallmacher mitgemischt haben. Die Polizei ging dazwischen und nahm von mehreren Personen die Personalien auf.
Den dritten Einsatz gab es im Bahnhof Osnabrück. In den Abendstunden traten einige der Randalierer, die bereits im Stadion auffällig geworden waren, erneut negativ in Erscheinung. Es kam laut Polizeiangaben zu verbalen und körperlichen Auseinandersetzungen mit fremdenfeindlichem Hintergrund. Eine Frau verletzte sich nach Darstellung der Polizei , nachdem ihr ein Kopftuch heruntergerissen wurde. Von mehreren Randalierern wurden die Personalien aufgenommen. (fs)