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Für Bochum geht es noch um Geld und Ehre gegen St. Pauli

Für Bochum geht es noch um Geld und Ehre gegen St. Pauli

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Foto : Peniel MLAPA ( Bochum ) köpft gegen Lasse Sobiech Fussball 2. Bundesliga am Sa. 17.12.2016 FC St. Pauli - Bochum 1 - 1 Foto: imago

Bochum. 

Wer noch Karten haben will, sollte sich sputen: Wenn nicht alles täuscht, wird das Ruhrstadion beim letzten Spiel der Saison erstmals ausverkauft sein. Gestern gab es kaum noch Sitzplatzkarten für die Partie gegen den FC St. Pauli am Sonntag (15.30 Uhr). Auch die Stehplatztickets für die Ostkurve neigten sich dem Ende.

Leistungsträger Felix Bastians freut sich auf eine „Gänsehaut-Atmosphäre“. Und verspricht: „Wir werden alles daran setzten, das Spiel zu gewinnen.“ Ein Überblick.

Die Ausfälle: Rieble wird operiert

Viele Verletzungen prägen die gesamte Saison des VfL. Definitiv fehlen werden Pawel Dawidowicz, Timo Perthel, Stefano Celozzi, Kevin Stöger und Nico Rieble. Letzterer hat sich am Freitag am Knie verletzt. Der Linksverteidiger wird operiert und fällt mehrere Monate aus. Noch offen ist laut Verein, ob die zuletzt ebenfalls angeschlagenen Jan Gyamerah (Wadenprobleme), Nils Quaschner (Nackenprobleme), Vitaly Janelt (Knieprobleme), Vangelis Pavlidis (Rückenprobleme) und der auf seinen ersten Saisoneinsatz wartende Jannik Bandowski (Achillessehnen-Reizung) zur Verfügung stehen.

Darum geht es noch: viel Geld

Der VfL Bochum ist Tabellensiebter mit 44 Punkten und kann dank des besseren Torverhältnisses schon mit einem Remis Fürth überholen, wenn die Franken gegen Union Berlin verlieren sollten. Im schlechtesten Fall droht Rang elf. Bei einem Sieg stünden die Chancen gut, dass man mindestens drei Plätze vor dem FC St. Pauli (42/9.) stehen würde. Das hätte Auswirkungen auf das TV-Ranking, der VfL würde an Pauli vorbeiziehen und 550 000 Euro mehr erhalten. Da man im Vergleich zum Vorjahr Düsseldorf und den KSC überholt hat, hätte Bochum dann drei Plätze gutgemacht. Und: Bei sieben Plätzen vor Kaiserslautern (14.) gäbe es weitere 670 000 Euro mehr.

Darum geht es noch: auf den anderen Plätzen

Im Aufstiegskampf haben Stuttgart und Hannover (je 66 Punkte) beste Karten, Braunschweig dürfte Dritter bleiben (33). Steigt der VfB auf, kassiert der VfL Bochum einen Nachschlag von rund 500 000 Euro für den Transfer von Simon Terodde im letzten Sommer.

Im Abstiegskampf droht den 2017 sieglosen Würzburgern der Absturz (34/spielen in Stuttgart), auch der 16. München (36/in Heidenheim), Bielefeld (36/in Dresden) und Kaiserslautern (38/gegen Nürnberg) bangen. Düsseldorf empfängt Aue (je 39) – ein Remis reicht beiden.

Der besondere Gegner: St. Pauli

St. Pauli galt nach dem 1:1 gegen den VfL im Hinspiel als so gut wie abgestiegen. Der Kiez-Klub hielt aber trotz nur 11 Punkten in der Hinrunde (Bochum: 22/11.) an Ewald Lienen fest. Der Trainer und sein Team zahlten das Vertrauen zurück. In der Tabelle der Rückserie ist Pauli Dritter mit 31 Punkten – Bochum ist Zehnter(22).

Das besondere Spiel: für Patrick Fabian

Patrick Fabian, der Capitano des VfL, zog sich im April 2016 in St. Pauli seinen vierten Kreuzbandriss zu. Im Hinspiel dieser Saison (1:1/Tore: Mlapa/Bouhadouzz) feierte er sein Comeback im Kader. Nach seinem ersten Saisoneinsatz gegen Union Berlin im Januar aber gab es den Rückschlag, eine weitere Operation – und in München nun eine glänzende Rückkehr als Rechtsverteidiger in der Dreierkette.

Auch für Timo Perthel ist Pauli mehr als irgendeine Erinnerung: Der Linksverteidiger absolvierte im Hinspiel seine letzten Minuten für den VfL in dieser Saison. Er sah nach einem Foul die Rote Karte. Nach abgesessener Sperre zwang ihn ein Knochenödem zur Pause. Mittlerweile wurde Perthel zweimal operiert, er fällt noch lange aus.

Das historische Spiel: vor 20 Jahren

Es war der 33. Spieltag der Bundesliga-Saison 1996/97. Der 24. Mai 1997. Bochum demontierte Schlusslicht St. Pauli mit 6:0. Damit war Rang fünf und der erstmalige Einzug in den Uefa-Cup in der Vereinsgeschichte sicher. Georgi Donkov (2), Peter Peschel, Nesat Gülünoglu, Dariusz Wosz und ein Eigentor sorgten für das historische Glanzstück. Trainer war Klaus Toppmöller – er ist, genau wie seine Uefa-Cup-Legenden, 20 Jahre nach dem großen Triumph am Sonntag eingeladen.

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