Einen Tag nach der Rangelei im Schalker Abschlusstraining vor dem Spiel in Augsburg (1:1) gaben sich Jermaine Jones und Klaas-Jan Huntelaar versöhnlich. „Kein Problem“, sagte Huntelaar. Jones ergänzte: „Wir haben uns ausgesprochen.“ Auch Manager Heldt wollte den Vorfall nicht zu hoch hängen.
Augsburg.
Am Tag danach war zumindest äußerlich nicht viel hängen geblieben, Klaas-Jan Huntelaar nahm die Geschichte vom Abschlusstraining sogar schon wieder locker: „Ich hab mir die Fotos im Internet angeschaut und war gut drauf – kein Problem“, lächelte der Torjäger. Und auch Jermaine Jones erklärte: „Es ist alles okay. Wir haben uns ausgesprochen mit dem Trainer, das Thema ist durch.“ Erst fetzten sie sich – dann vertrugen sie sich.
Denn am Samstag beim Schalker Abschlusstraining vor dem Spiel in Augsburg (1:1) waren sich Klaas-Jan Huntelaar und Jermaine Jones in die Haare geraten und mussten von Mitspielern getrennt werden, damit es nicht zu einer Rauferei kam. Ausgerechnet der Torjäger und der Mittelfeldspieler, die sich sonst eigentlich gut verstehen: Auf jeder Reise hängen die beiden wie Freunde zusammen, auch privat haben Huntelaar und Jones schon einiges gemeinsam unternommen. Im vergangenen Herbst flogen sie zum Beispiel nach Madrid, um sich dort das Hinspiel zwischen Real und dem FC Barcelona anzusehen. Und wenn es mal spät wird in Gelsenkirchen, dann hat Huntelaar auch schon mal bei Jones zu Hause übernachtet, um nicht die weite Strecke in seine holländische Wohnung fahren zu müssen. Doch am Samstag fetzten sich die Freunde beim Training.
Schalke-Manager Heldt wollte den Vorfall nicht hoch hängen
Beim Kreisspiel grätschte Huntelaar seinen Kumpel Jones ab – der reagierte erbost und giftete zurück. Und weil zufällig ein Boulevard-Fotograf anwesend war, gingen die Bilder von der Rangelei um die Welt. „Da wurde mehr geschrieben, als passiert ist“, behauptete Jones. Und auch Manager Horst Heldt wollte den Vorfall nicht so hoch hängen: „Das ist bei anderen Vereinen auch schon vorgefallen, zu meiner Zeit auch. Wichtig ist, dass man sich in die Augen schaut und weitermacht – das ist passiert.“ Trainer Huub Stevens schickte die beiden Hitzköpfe nach der Rangelei auf eine Laufrunde zum Abkühlen – später auf dem Weg nach Augsburg hätte man schon wieder über die Geschichte gelacht. Und hängen geblieben soll auch nichts sein, versichert zumindest Jones: „Wir konzentrieren uns jetzt gemeinsam auf den Kampf um den Champions-League-Platz.“
Die Geschichte passte jedoch irgendwie zu dem schlechten Schalker Wochenende: Denn beim Spiel in Augsburg hatte Schalke längst nicht das Feuer, das offenbar im Training so sehr brannte. Wie so oft in dieser Saison tat sich Schalke auswärts bei einem Kellerkind, das alle kämpferischen Mittel in die Waagschale warf, schwer. „Es war doch klar, dass die Augsburger so spielen“, sagte Heldt – und ärgerte sich darüber, dass Schalkes Mannschaft diesen Kampf nicht annahm. Wenigstens war Schalke effektiv und kam nach dem Rückstand durch Langkamp (6.) mit der ersten Torchance durch Huntelaar in der 38. Minute noch zum 1:1-Ausgleich – in Freiburg (1:2) oder Nürnberg (1:4) wurden ähnliche Spiele verloren.
Enttäuschung über das Remis
Trösten konnte Heldt das Remis aber nicht: „Der eine Punkt hilft uns nicht weiter“, urteilte er mit Blick auf den Kampf um Platz drei: „Ich bin überzeugt, dass wir es hinbekommen, aber dafür müssen wir in den beiden nächsten Spielen anders auftreten – sonst werden wir Vierter.“