Clemens Tönnies meldete direkt nach der Rückkehr aus Moskau Vollzug. Der Aufsichtsrats-Chef des FC Schalke 04 zog bei seiner Reise nach Russland den lukrativsten Sponsorenvertrag in der Vereinsgeschichte an Land.
Moskau/Gelsenkirchen.
Die Verhandlungen in Russland dauerten bis Dienstagnacht, am Mittwochmittag meldete Schalkes Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies direkt nach der Rückkehr aus Moskau Vollzug: Schalke hat den Vertrag mit Hauptsponsor Gazprom vorzeitig um weitere fünf Jahre bis 2017 verlängert. Dies gab Tönnies auf Anfrage der WAZ bekannt. „Wir haben uns darauf geeinigt, den Vertrag zu verbesserten Konditionen zu verlängern“, erklärte Tönnies. Die Unterschrift soll bei einem „finalen Gespräch“ in etwa zwei Wochen erfolgen.
Tönnies zog bei seiner Reise nach Moskau den lukrativsten Sponsorenvertrag in der Geschichte des FC Schalke 04 an Land. Bisher zahlte Gazprom gut zwölf Millionen Euro pro Jahr plus Erfolgsprämien für Titelgewinne oder das Erreichen der Champions League – nun wurden diese Konditionen nochmals angehoben. Schalke und Gazprom vereinbarten Stillschweigen über die genaue Höhe. Schätzungen zufolge überweist Gazprom künftig zwischen 14 und 15 Millionen Euro pro Jahr garantiert. Und klar ist: Der neue Vertrag enthält auch eine Prämie für den Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Laut Tönnies ist die neue Vereinbarung der zweit-erfolgreichste Sponsorenvertrag der Bundesliga – nur Bayern München und die Deutsche Telekom stehen in der Rangliste davor.
Tönnies, der Gazprom 2007 unter Mithilfe von Alt-Kanzler Gerhard Schröder zum Einstieg auf Schalke gewinnen konnte, war am Dienstag nach Russland geflogen. Nachmittags verhandelte er bei Gazprom, abends machte er dann gemeinsam mit Gazprom-Chef Alexej Miller und dem russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin alles klar. Der Ort der Verhandlungen war stilecht: Tönnies traf Miller und Putin im so genannten „Weißen Haus“ – dem Regierungssitz des russischen Ministerpräsidenten.