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FC Schalke 04: Belgien-Insider packt aus – DAS sollte jeder S04-Fan über Karel Geraerts wissen

Der FC Schalke 04 taumelt. Ein No-Name-Trainer soll den Klub jetzt retten. Kann Karel Geraerts Schalke? Ein Experte gewährt einen tiefen Einblick.

© imago images / Jan Huebner, Sven Simon

Karel Geraerts: Das ist die Karriere des Schalke-Trainers

Karel Geraerts übernimmt das Cheftrainer-Amt beim FC Schalke 04. In diesem Video stellen wir dir die bisherige Karriere des Belgiers vor.

Karel Geraerts? Nie gehört! So zumindest dürfte es vielen Fans gegangen sein, als der FC Schalke 04 den Reis-Nachfolger vorstellte. In der tiefen Krise liegt die Zukunft des Revierklubs in den Händen des neuen, jungen und unbekannten Trainers.

Doch was für ein Trainer ist er eigentlich? Wie tickt Karel Geraerts? Was ist seine Idee von Fußball? Und kann er ein emotionales Ungetüm wie den FC Schalke 04 bändigen? Olivier Plancke verfolgt ihn seit seinen ersten Schritten an der Seitenlinie. Gegenüber DER WESTEN gewährt der belgische Fußball-Experte einen tiefen Einblick.

FC Schalke 04: Menschenfänger, Ruhepol, Fußball-Ästhet – so tickt Geraerts

Den Ruf als Trainer-Schleudersitz hat sich Schalke redlich verdient. Kaum einer schaffte zuletzt ein ganzes Jahr beim S04. In der brisantesten Lage der Klubgeschichte soll es nun ein No-Name aus Belgien richten. Karel Geraerts kennen die wenigsten. Sogar seine bislang einzige Trainerstation Union Saint-Gilloise ist für viele ein unbeschriebenes Blatt. In der berechtigten Sorge um ihren Verein fragen sich viele Fans nun: Kann dieser Mann Schalke?

+++ FC Schalke 04: Kaum ein Trainer hatte so ein dickes Problem – Geraerts traut sich trotzdem +++

Olivier Plancke kennt Geraerts bestens. Seit vielen Jahren arbeitet der Belgier als Fußball-Journalist, begleitet die Karriere des neuen Schalke-Trainers ganz genau. Gegenüber DER WESTEN verrät der Insider, wie der 41-Jährige tickt.

01. Der Ruhepol

„Karel Geraerts ist ein Trainer, der sehr viel Ruhe ausstrahlt, der niemals in Panik gerät. Und das kann er auch auf die Spieler übertragen“, sagt Plancke. „Es ist daher kein Zufall, dass Union letzte Saison mehrmals einen Rückstand aufholte. Bei Union gab es in der letzten Saison auch viel Druck, sie kämpften bis zum letzten Spieltag um den Titel, aber Geraerts bewahrte stets einen kühlen Kopf – genauso wie seine Spieler.“

02. Der Menschenfänger

Plancke verrät: Fußball ist für Geraerts zu 60 Prozent Mitarbeiterführung. „Das Gruppenerlebnis ist das Herz, das schlagen muss“, sagte der Trainer einmal. Nach außen stellt er das aber nicht zur Schau. Plancke: „Obwohl er ein Menschenfänger ist, ist Geraerts eher ein rationaler als ein emotionaler Trainer. Er ist immer sachlich in seinen Analysen, sowohl bei Niederlagen als auch bei Siegen. Und er stellt sich immer vor seine Spieler.“

03. Der Fußball-Ästhet

Schon lange sehnen sich die Fans nach schönem Fußball. Die gute Nachricht: Die Tage des Zerstörer-Fußballs scheinen gezählt. „Geraerts möchte immer modernen Fußball spielen, meistens aus der Organisation heraus. Eins seiner Hauptziele ist es, dass sein Team Spaß hat und das auch auf dem Spielfeld ausstrahlt“, sagt Experte Olivier Plancke. „Aber notfalls kann er das Spiel auch zu einem Kampf machen.“ Unter Vorgänger Felice Mazzu war Union SG berüchtigt für sein Umschaltspiel. Geraerts entwickelte das Team weiter, ließ schönen und dominanteren Fußball spielen.


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04. Der Pragmatiker

Neue Spieler für ein Geraerts-System? Das scheitert beim FC Schalke 04 schnell am Geld. Laut dem Belgien-Experten ist das für den Trainer aber kein Problem. „Obwohl er erst eine Trainer-Station hinter sich hat, denke ich, dass Geraerts ein pragmatischer Trainer ist. Er arbeitet mit den Spielern, die er hat und bringt dabei seine eigene Vision und Philosophie ein. Geraerts achtet vor allem auf die Qualitäten eines Spielers, nicht auf ihr Alter. In der vergangenen Saison schenkte er aber verschiedenen jungen Spielern das Vertrauen. Vor allem Casper Terho (19), Simon Adingra (20), Victor Boniface (21) und Yorbe Vertessen (21) erhielten viel Einsatzzeit. Kurz gesagt: Wenn Geraerts Qualität oder Potenzial in einem (jungen) Spieler sieht, wird er ihn einsetzen.“