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FC Schalke 04: Wird ausgerechnet S04 zum Spielverderber? Darum zittert ein Paderborn-Profi schon

Der FC Schalke 04 empfängt den SC Paderborn. Ein SCP-Profi zittert vor den Königsblauen – aus einem gut bekannten Grund.

© IMAGO/Ulrich Hufnagel

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Die Saison neigt sich dem Ende zu und für den FC Schalke 04 stehen noch drei Spiele an. Am 32. Spieltag empfängt Königsblau den SC Paderborn (2. Mai, 18.30 Uhr), der noch um den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga kämpft.

Kann ausgerechnet der FC Schalke 04 im Aufstiegskampf der 2. Liga ein wichtiger Faktor werden? Paderborn-Profi Aaron Zehnter will die drei Punkte in der Veltins-Arena holen, zittert aber vor den Knappen. Im DER WESTEN-Interview erklärt der Shootingstar die Gründe dafür. Außerdem spricht er über das klare Ziel der Paderborner, das erste Tor seiner noch jungen Karriere und S04-Trainerkandidat Lukas Kwasniok.

FC Schalke 04: Paderborn-Profi warnt vor S04

DER WESTEN: Hallo Aaron, so schön und verrückt die 2. Liga mit den vielen Traditionsvereinen auch sein mag, hat man das Gefühl, dass keiner der Teams da oben aufsteigen will. Hat denn niemand Bock auf die Bundesliga?

Aaron Zehnter: *lacht* Ja, gute Frage. Ich habe das jetzt in den vergangenen Tagen öfter gelesen. In den vergangenen Spielen hat man gesehen, dass viele Teams gute Möglichkeiten ausgelassen haben. Ich weiß nicht, ob man sich da zu viel Kopf macht und es einfach perfekt machen möchte. Dann kommt auch noch der Druck dazu. Außerdem ist diese Liga brutal eng, wie schon in den vergangenen Jahren. Da kann selbst der Tabellenletzte den Tabellenführer schlagen. Viele Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte haben die Aufstiegskandidaten schon oft geärgert. Viele Teams gehen auch in ein Spiel und wissen, dass sie nichts mehr zu verlieren haben. Da sind sie auch etwas freier im Kopf und haben vielleicht einen Vorteil.

Euch haben am Wochenende nur wenige Sekunden von einem Sprung auf den Relegationsplatz gefehlt. Wie groß ist die Angst, am Ende mit leeren Händen dazustehen?

Klar will man am Ende oben stehen und auch aufsteigen. Das ist unser Traum. Aber wenn man unsere Mannschaft vor der Saison anschaut, war es schon eine Überraschung, wie es bisher für uns gelaufen ist. Wir haben sehr viele Spieler dazubekommen, die nicht so viel Erfahrung in der 2. Liga haben. Jetzt ist es ein Privileg, dass wir um den Aufstieg kämpfen.

Bis auf euren nächsten Gegner Schalke sind die restlichen beiden Gegner direkte Aufstiegskandidaten. Deshalb sollten drei Punkte am Freitag Pflicht sein, oder?

Um oben voll dabei zu bleiben, müssen wir optimal punkten. Ich glaube nämlich nicht, dass die anderen Teams jetzt alle patzen werden. Dadurch, dass einige jetzt auch gegeneinander spielen, könnten schon die ersten Entscheidungen fallen. Wir haben noch die große Chance auf den Aufstieg und müssen es positiv angehen.


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Schalke präsentiert sich in dieser Saison mal wieder von seiner schlechtesten Seite. Da darf natürlich auch die Unruhe nicht fehlen. Macht das die Aufgabe für euch leichter, wenn beim Gegner mal wieder der Baum brennt?

Leichter würde ich nicht sagen. Dafür reicht ein kurzer Rückblick auf das Hinspiel. Wir waren damals Erster und bei Schalke lief es auch nicht so richtig. Vorher hatte der Gegner gefühlt kein Spiel gewonnen und hat uns dann in unserer eigenen Arena zurecht besiegt. Daher wird Schalke wieder alles versuchen, um auch für die Fans zu gewinnen. Wir reisen aber ebenfalls mit einem klaren Ziel dahin: um die drei Punkte zu holen.

„Vielleicht passieren in dieser Arena solche besonderen Dinge“

Wenn du an die Veltins-Arena und Schalke denkst, müsste dir sicherlich ein ganz besonderer Moment deiner noch jungen Karriere einfallen.

Genau, mein erstes Zweitligator. Das war ein echt geiles Gefühl.

Das willst du jetzt am Freitag natürlich wiederholen, oder?

Auf jeden Fall. Ich schieße jetzt nicht unbedingt viele Tore, deswegen gehört es nicht zu meiner Spezialdisziplin. Damals hätte ich aber auch niemals damit gerechnet, dass ich den Ball mit rechts so schön erwische. Vielleicht passieren ja in dieser Arena solche besonderen Dinge *lacht* Es ist dort natürlich auch einfach eine geile Kulisse. Ich erinnere mich noch an das Spiel, als ich sogar von Beginn an auflaufen durfte. Es war der Wahnsinn. Man kommt da rein ins Stadion und dann darfst du dich bloß nicht überwältigen lassen von der Stimmung. Bei einem Tor der Schalker dachte man wirklich, dass das Stadion auseinanderbricht, weil es so laut war. Ich hoffe, dass das am Freitag jetzt nicht passiert. Es ist immer wieder ein geiles Erlebnis, dorthin zu kommen.

Aaron Zehnter erzielte in der vergangenen Saison beim wilden 3:3 sein erstes Profitor. Foto: IMAGO/Beautiful Sports

Deswegen wird es dich vermutlich auch überraschen, dass so ein großer Verein wie Schalke gegen den Abstieg kämpft, statt sich in der oberen Tabellenhälfte aufzuhalten.

Wenn man sich den ganzen Verein und die vielen Fans anschaut, die jedes Spiel die Hütte voll machen, ist das schon besonders. Vom Namen her ist Schalke sowieso ein Erstligaverein. Ich weiß nicht, woran das liegt, dass die Spieler dort so große Probleme haben. Aber wir konzentrieren uns auf die Dinge, die wir beeinflussen können.

Du selbst hast dich in dieser Saison noch ein Stück weiterentwickelt und bist aus der Startelf nicht mehr wegzudenken. Auch mit deinen vielen Scorern hast du einen großen Anteil am Paderborner Erfolg. Findest du es nicht selbst schade, dass du dennoch so wenig Aufmerksamkeit und Anerkennung bekommst?

Wenn mir jemand vor einem Jahr gesagt hätte, dass ich fast immer in der Startelf stehe, die 90 Minuten auch oft durchspiele und so viele Scorerpunkte mache, hätte ich das dankend angenommen. Jetzt ist das alles eingetreten und ich bin wahnsinnig stolz darauf. Ich hoffe, dass es jetzt in der Endphase der Saison genauso erfolgreich für mich und die Mannschaft läuft.

Aufstieg für Kwasniok schaffen!

Ob Aufstieg oder nicht, eine Sache ist klar: Euer Trainer Lukas Kwasniok verlässt Paderborn am Saisonende. Hat er sich schon ein Abschiedsgeschenk von euch gewünscht? Wie beispielsweise den Aufstieg?

*lacht* Nicht wirklich. Wir wollen als Mannschaft die Saison bestmöglich zu Ende spielen. Es ist allgemein eine geile Stimmung innerhalb der Mannschaft, weshalb da auch keine Unruhe reingekommen ist. Im Gegenteil: Man hat sich kurz ausgetauscht und den Fokus auf die restlichen Spiele gelegt. Wir wollen aber dem Trainer jetzt das zurückgeben, was er an Arbeit für uns reingesteckt hat und weiter reinsteckt.


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Er wird vor allem mit einem Verein in Verbindung gebracht: Es ist natürlich Schalke. Würdest du es ihm zutrauen, dass er in diesem chaotischen Umfeld wieder für Ruhe und Erfolg sorgen kann?

Darüber möchte ich nicht spekulieren. Wenn man sieht, was Lukas im taktischen Bereich kann, wie er uns auf die Gegner vorbereitet, was für gute Strategien er hat, ist er echt ein super Trainer. Ich bin sicher, dass er einen richtig guten Verein finden wird.

Worauf darf sich denn die nächste Mannschaft freuen, die von Lukas Kwasniok trainiert wird? Was für ein Typ ist er?

Er ist eine authentische Person und sagt alles direkt, was er denkt. Das ist für einen Spieler echt schön, weil man viel von ihm lernen kann. Er hat viel Erfahrung und hat auch schon einige Mannschaften trainiert. Er weiß einfach, wie es geht. Vor allem junge Spieler dürfen sich freuen, weil er einen echt weiterentwickeln kann. Auch ich bin ihm dankbar, dass ich als Regionalliga-Spieler nach Paderborn kommen durfte und jetzt schon so viele Spiele machen konnte.