- Charly Neumann war früher auf Schalke für den Bierverkauf zuständig
- Kurz vor Abpfiff wurden immer wieder neue Fässer aufgemacht, bis er aufflog
Gelsenkirchen.
Wer hätte gedacht, dass sogar der gute, alte Charly Neumann einmal in die Fänge der Schalker Strafzahlungen geriet? Es war zu den Zeiten, als Schalke noch im Parkstadion spielte und jedes verkaufte Bier die Vereinskasse ein klein wenig klingeln ließ – denn Schalke hatte selbst die Bewirtungsrechte.
Den Bierverkauf organisierte für die Königsblauen Charly Neumann, der nicht nur eine ganz treue Schalker Seele war, sondern als Gelsenkirchener Groß-Gastronom auch ein ausgesprochen cleverer Geschäftsmann. Irgendwann aber fragten sich die Schalker Kassenprüfer: „Warum kaufen wir eigentlich immer so viel Bier ein, wenn wir am Ende des Spiels doch so wenig verkaufen?”
Bierfässer wurden „anderweitig verwendet”
Man ging der Sache nach und stellte fest: Bei jedem Spiel wurden kurz vor dem Abpfiff an den Verkaufsbuden im Parkstadion immer noch neue Bierfässer angestochen, obwohl die alten gar nicht leer waren. Schalke musste die frisch angestochenen Fässer zwar bezahlen, machte aber keinen Gewinn damit, weil das Bier bis zum Spielschluss nicht mehr verkauft werden konnte – es wurde, wie es danach so schön hieß, „anderweitig verwendet”.
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Und an dieser Stelle kamen die Prüfer dem guten, alten Charly Neumann ein wenig auf die Schliche: Er hatte wohl in seinen eigenen Gastronomie-Betrieben noch eine Verwendung für das Bier in den angestochenen Schalker Fässern – ganz selbstlos, denn es wäre ja sonst bis zum nächsten Schalker Heimspiel verkommen…
Charly zeigte sich sofort geständig
Als Charly bei dieser Masche ertappt wurde, zeigte er sich sofort geständig: Mit einer „Spende” in angemessener Höhe in die Vereinskasse glich er den wirtschaftlichen Schaden für Schalke wieder aus.
In seinem tiefsten Inneren war er halt doch eine ganz treue Seele – und großzügig zu jedem, denn er mochte. Charly Neumann wäre heute 86 Jahre alt. Er starb am 11. November 2008.