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Einen Ahlenfelder bitte – Kuriose Schiedsrichtergeschichten

Einen Ahlenfelder bitte – Kuriose Schiedsrichtergeschichten

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Zum Tod von Schiedsrichter Legende Wolf Dieter Ahlenfelder
Schiedsrichter sollen auf dem Platz für Ruhe und die Einhaltung der Regeln sorgen. Manchmal verursachen sie aber selbst das reinste Chaos.

Essen. 

Eine Rote Karte für einen falschen Einwurf, eine Spielerin, die den Ball einfach mal in die Hand nimmt und ein Schiedsrichter, der nach 32 Minuten zur Halbzeit pfeift. Lesen Sie hier acht kuriose Geschichten rund um Schiedsrichter beim Fußball:

Acht Kuriositäten rund um Schiedsrichter 

1. Frühstarterin verwirrt die Schiedsrichterin

Zu trauriger Berühmtheit kam Marija Kurtes aus Düsseldorf. Als bei einem Elfmeter eine Mitspielerin der Schützin zu früh in den Strafraum lief, entschied sie auf Freistoß für den Gegner. Richtig wäre es gewesen, den Elfmeter wiederholen zu lassen.

2. Schiri schmeißt sich selbst vom Platz

Bei einem Spiel der englischen Freizeitliga hielt sich Schiri Andy Wain streng an die Regeln. Nachdem er einem meckernden Spieler eine verpasst hatte, zeigte er sich konsequent selbst die Rote Karte. Das Spiel wurde abgebrochen.

3. Eine Hommage aus Freistoßspray

Beim Abschiedsspiel des Brasilianers Alex, drückte der Schiedsrichter seine Ehrerbietung auf seine ganz eigene Art aus. Als er Freistoß für Alex‘ Team pfiff und der scheidende Star persönlich zur Ausführung schritt, zückte er sein Freistoßspray. Doch statt, wie üblich, damit einen Halbkreis um den Ball zu ziehen, sprühte er in großen Lettern „A-L-E-X“ auf den Rasen.

4. Vom Schiedsrichter erschossen

In Südafrika ging es 1999 bei einem Spiel der Hartbeesfontein Wallabies äußerst brutal zur Sache. Als dem Auswärtsteam der Anschlusstreffer gelang, rannten mehrere Fans der Heimmannschaft aufs Spielfeld. Ein Spieler der Wallabies nutzte die Gelegenheit, um sich abseits des Rasen ein Messer zu besorgen und damit auf den Schiri loszugehen. Der erschoss den Angreifer kurzerhand. Wo er die Pistole her hatte, ist unklar.

5. Wir spielen doch Handball, oder?

Die Fußballregeln sind aber auch kompliziert. Woher soll Abwehrspielerin Bruna von Äquatorialguinea auch wissen, dass man den Ball nicht in die Hand nehmen darf. Während des Spiels gegen Australien bei der WM 2011 fing sie einen Abpraller vom Pfosten mit beiden Händen auf und hielt ihn drei Sekunden lang fest. Dann ließ sie ihn fallen, die Torhüterin packte zu und schlug ab. Schiedsrichterin Gyonengi Gaal ließ weiterspielen.

6. Rote Karte für falschen Einwurf

Ein falscher Einwurf ist immer ärgerlich. Hat er doch zur Folge, dass der Gegner dann den Ball hat. Für Kevin Zuber vom Kreisligisten FV Nußloch hatte sein Missgeschick noch weit schlimmere Konsequenzen: Der Schiri zeigte ihm die Rote Karte. Trotz Protetsts und mehrfacher Nachfrage, wollte der Schiedsrichter seine Entscheidung nicht begründen. Im offiziellen Spielbericht stand „Rot wegen falschen Einwurfs“.

7. Bitte nicht beißen!

Oliver Kahn war für seine Aussetzer berühmt. Mal versuchte er, den Ball ins gegnerische Tor zu fausten, mal bohrte er Miro Klose in der Nase. Eine seiner bekanntesten Szenen ist aber die Beißattacke gegen Heiko Herrlich von Borussia Dortmund. Auch Schiedsrichter Knut Kircher war das nicht entgangen, so dass er ihn einige Zeit später vor dem Zeigen der Gelben Karte mit den Worten bedachte: „Herr Kahn, ich zeige Ihnen jetzt die Gelbe Karte. Bitte nicht beißen.“ Kahn soll gelacht haben.

8. Ein Pils und ein Malteser

Als Aktiver betrunken zu einem Fußballspiel zu erscheinen, das traut sich auch nicht jeder. Zumindest nicht in der Bundesliga. Schiedsrichter Wolf Dieter Ahlenfelder sah das etwas lockerer und schleppte sich 1975 beim Spiel Werder Bremen gegen Hannover 96 angeschwippst über den Platz. Zur Überraschung aller Beteiligten pfiff er schon nach 32 Minuten zur Halbzeit. „Wir sind Männer und trinken doch keine Fanta“, sagte er später, als er auf seine Trunkenheit angesprochen wurde. Es heißt, wer in einer Bremer Kneipe einen Ahlenfelder bestellt, erhalte ein Pils und einen Malteser. Beide Getränke soll Ahlenfelder vor seinem legendären Auftritt in Bremen zu sich genommen haben.