Essen.
Wenn am Samstag um 18.30 Uhr im Dortmunder Signal-Iduna-Park die deutsche Version des Clásico zwischen dem BVB und den Bayern über die Bühne geht, werde viele bekannte Gesichter aus dem Fußballgeschäft im Stadion weilen. Die meisten von ihnen halten sich gewohntermaßen auf der Haupttribüne auf.
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Ansgar Brinkmann ist dort jedoch nicht anzutreffen. Der 48-jährige Ex-Profi und Fußball-Experte wird das Spiel von der Südtribüne aus verfolgen. Stehplatz. Der passende Ort für einen der letzten Straßenfußballer Deutschlands. „Ich freue mich wie ein Kind auf die Süd. Es ist mein erstes Mal. Das ist noch echter Fußball. Ich werde es genießen“, sagt der „weiße Brasilianer“.
Borussia Dortmund steckt in der Krise
Die Fans der Gastgeber hatten zuletzt wenig Freude am Spiel ihrer Mannschaft. Der BVB steckt in der Krise. In der Bundesliga wurden aus fünf Punkten Vorsprung auf die Bayern drei Zähler Rückstand. Am Mittwoch blamierte sich der Pokalsieger in der Champions League zum zweiten Mal gegen Fußball-Zwerg Apoel Nikosia (1:1) und muss sogar um die Teilnahme an der Europa League bangen.
Ausgerechnet jetzt kommen die wiedererstarkten Bayern, die unter Jupp Heynckes alle Pflichtspiele für sich entscheiden konnten. Brinkmann ist jedoch davon überzeugt, dass dem BVB gegen den Rekordmeister die Wende gelingen wird: „Die Bayern werden in Dortmund aufs Maul bekommen“, sagt der Kultspieler, der auf einen 3:1-Sieg der Borussia tippt: „Die Dortmunder Mannschaft ist viel zu stark, um auf Dauer zu scheitern. Ich kann mich in die Lage der Spieler hineinversetzen. Die harte Kritik und das Gerede über die Krise wird die Mannschaft wach machen. Ich habe ein gutes Gefühl, denn die Bayern haben mich auch unter Heynckes nicht überzeugt. In Leipzig und Glasgow hatten sie Glück. Jetzt sind sie mal wieder fällig.“
Die Kritik an Trainer Peter Bosz kann der ehemalige Frankfurter nur bedingt nachvollziehen: „Die Mannschaft hat ihr Potenzial zuletzt nicht abgerufen, das ist richtig. Aber die Diskussion um die Spielweise ist Schwachsinn. Der BVB hat überragende Offensivspieler in seinen Reihen. Wie soll man mit so einer Mannschaft denn sonst auftreten? Fakt ist, dass Dortmund zu wenig gezeigt hat. Aber das wird sich ändern“, glaubt Brinkmann.