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Borussia Dortmund: Northside-Hooligans schüchtern Ultras ein – bekannte Neonazis auf der Südtribüne

Borussia Dortmund: Northside-Hooligans schüchtern Ultras ein – bekannte Neonazis auf der Südtribüne

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Geile Choreo, spannendes Spiel - der Pokal-Sieg gegen Union Berlin gehört zu den emotionalsten Momenten 2016. Foto: imago/Matthias Koch

Dortmund. 

Die Südtribüne von Borussia Dortmund findet sich immer mal wieder in den Schlagzeilen. Manchmal wegen der guten Stimmung, die von den Fans ausgeht. Manchmal aber auch, wegen der Hooligans, die dort den Ton angeben.

So auch, weil Northside-Hooligans derzeit versuchen, die Macht an sich zu reißen. Seit dem Frühjahr 2018 versuchen Mitglieder, die Ultras einzuschüchtern. Sie wollen erreichen, dass in der Südkurve ab sofort keine Aufrufe gegen Rechtsextremismus mehr verbreitet werden.

Am Samstag beim Spiel gegen den FC Bayern München erblickte ein Polizist unter den Hooligans sogar einen verurteilten Dortmunder Neonazi Sven Kahling. Er war im November 2005 nach einem Messerstich ins Herz eines Punkers wegen Totschlags zu sieben Jahren Haft verurteilt worden.

Northside-Hooligans erzwingen Handschlag von Ultras

Nach seiner Entlassung wurde er wegen weiterer Gewalttaten zu Haftstrafen verurteilt und war dann aus der Dortmunder Szene verschwunden. Bis jetzt.

Auch Timo K. aus Lünen ist wieder da. Er hatte 2012 ein fünfjähriges Stadionverbot erhalten, weil er einen Solidaritätsbanner für die rechstextreme Vereinigung „Nationaler Widerstand Dortmund“ (NWDO), die kurz zuvor verboten worden war, hochgehalten hatte.

Beide wurden beim Bayern-Spiel auf der Südtribüne erblickt. Wie die Ruhrnachrichten (Bezahlinhalt) berichten, verlangten die beiden zusammen mit Northside-Hooligans einen Handschlag von den anwesenden Ultras. Ein Zeichen für erzwungene Akzeptanz. Verweigern die Ultras den Handschlag, so müssen sie mit Konsequenzen rechnen.

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Borussia Dortmund: Wie bekamen Neonazis Tickets?

Stellt sich die Frage, wie Timo K. und Sven Kahlin an Tickets gelangen konnten, die ihnen Zutritt zum Stadion gewährten. Offiziell weiß man die Antwort nicht. Allerdings ist bekannt: Hooligans schüchtern nicht nur Ultras, sondern auch Ordner im Stadion ein.

Nachdem der Polizeibeamte die beiden Neonazis erblickte, informierte er den Staatsschutz. Als Borussia Dortmund von den Ereignissen im Stadion erfuhr, benachrichtigten sie umgehend die Polizei.

Borussia Dortmund positioniert sich

Denn sie alle befürchten, dass die Hooligans die Macht auf der Südtribüne übernehmen. Doch sowohl der Verein, die Fanclubs als auch die Fanabteilung von Borussia Dortmund, die die Fanclubs organisiert, lassen sich von den Rechtsextremen nicht einschüchtern.

Bei einer Mitgliederversammlung am vergangenen Montag wurde beschlossen, gegen die Bedrohung, auch aus außerhalb des Stadions, vorzugehen. In der Vergangenheit hatten sie sich bereits klar positioniert, dabei wurden unter anderem Stadionverbote gegen Neonazis ausgesprochen. (cs)