Gerade in der dunklen Jahreszeit nutzen Einbrecher immer wieder die Gunst der dunklen Stunde, um sich Zutritt zu Häusern zu verschaffen. Wer zwischen Weihnachten und Silvester in den Urlaub fahren möchte, sollte deshalb auf eine Überwachungskamera setzen.
Dabei stellen sich schon vor der Anschaffung viele Fragen. Welche Überwachsungskamera ist die Beste? Und welches Modell solltest du innen für die Videoüberwachung und welches außen nutzen?
Überwachungskamera – das ist der Testsieger
Eine Überwachsungskamera kannst du auf zwei verschiedene Wege kaufen. Entweder suchst du einen Elektro-Markt auf oder du informierst dich online. Das Internet bietet ein breit gefächertes Angebot an Überwachungskameras, die Auswahl ist riesig.
Stiftung Warentest hilft dabei im Kamera-Dschungel den Überblick zu behalten. Die Verbraucher-Organisation stellt die richtigen Fragen. Worauf kommt es bei einer guten Überwachung an? Welches Modell hat die beste Bildqualität und den besten Blickwinkel. Welche bietet auch ein scharfes Bild bei Nachtsicht? Was musst du bei einer Kamera beachten, wenn sie trotz Gegenlicht ein gutes Bild aufnehmen soll? Und: Sind Tonaufnahmen überhaupt erlaubt?
Vorab sei gesagt: Alle getesteten Anbieter weisen Mängel in ihren Datenschutz-Erklärungen auf. Der Schutz des Nutzerkontos ist bei einigen immerhin noch gegeben. Jedoch ist oft fraglich wie lange Daten gespeichert werden oder wie mit der Daten-Übermittlung umgegangen wird.
Reolink Argus 3 Pro
Preis: 159,99 Euro (UVP)
Preis aktuell (Stand: November 2023): 97,99
Bei der „Reolink Argus 3 Pro“ fiel das Testurteil jedenfalls eindeutig aus. Insgesamt schneidet das Modell laut Stiftung Warentest am Besten ab. Die Kamera-Qualität ist hierbei besonders gut, das Auslösen durch Bewegen hat hier überzeugt. Gleiches gilt für die Handhabung, die hierbei am unkompliziertesten ist. Gerade die Inbetriebnahme schneidet mit einem „Sehr gut“ ab. Bei diesem Modell brauchst du auch kein Nutzer-Konto mit Mail-Adresse. Die Kamera läuft mit Akku.
Arlo Essential
Preis: 131,00 Euro
Die „Arlo Essential“ ist nur für innen gedacht – unter den acht getesteten Innenraum-Kameras schneidet dieses Modell am Besten ab. In der Handhabung sticht sie dabei besonders hervor. Note 1,5 gab es dafür von der Stiftung Warentest. Mit der Kamera bekommst du ein gutes Bild und einen guten Bewegungs-Auslöser. Hier werden monatlich allerdings 2,99 Euro fällig. Die Kamera läuft nur mit Strom.
Ring Stick Up Cam Battery Gen3
Preis: 127,98 Euro
Die „Ring Stick Up Cam Battery Gen3“ belegt den zweiten Platz der Stiftung Warentest. Für gut befindet die Verbraucherorganisation dabei Das Bild der Kamera und auch das Auslösen durch Bewegung. Eine einfache Handhabe ist auch hier besonders gut. Die Kamera läuft mit Akku. Einziges Manko: Bei dem Modell musst du dich mit deiner E-Mail-Adresse anmelden. Monatlich ist ein Abo-Preis von 3 Euro fällig.
Arlo Pro 4
Preis: 209,98 Euro (UVP)
Preis aktuell (Stand: November 2023): 154,35 Euro
Mit 216 Euro schlägt die „Arlo Pro 4“ doch etwas mehr zu Buche. Für den höheren Preis spricht dabei die ziemlich gute Handhabung. Dafür verteilte die Stiftung Warentest die Note 1,6. Was die Bildqualität angeht, kann das Modell mit den Vorgängern nicht ganz mithalten. Für das Bild gab es nur ein „befriedigend“. Auch bei diesem Modell zahlst du 2,99 Euro monatlich an Abo-Gebühren. Ein Netzteil liegt hier bei, die Kamera läuft aber über Akku.
D-Link Full HD Outdoor Wi-Fi Spotlight Camera (DCS-8627LH)
Preis: 150 Euro
Die „D-Link Full HD“-Kamera läuft anders als die Vorgänger nicht über Akku, sondern über Strom. Bild und Auslösen durch Bewegung schneiden im Stiftung Warentest gut ab. Die Handhabung fällt leicht und bekommt deshalb eine 1,9. Etwas günstiger fällt der Monats-Abo-Preis aus. 2,49 Euro kommen hierbei auf dich zu.
Welche Überwachungskamera für außen nutzen?
Eine entscheidende Frage, die du dir vor der Anschaffung stellen solltest: Für welchen Zweck brauche ich die Videoüberwachung? Viele Menschen wollen eine Kamera für den Außenbereich. Doch bei Wind und Wetter ist dafür nicht jedes Modell geeignet.
Für den Garten oder den Hof bietet dir der oben genannte Testsieger alles was du brauchst. Sowohl Regen als auch Kälte sind für die „Reolink Argus 3 Pro“ kein Problem. Doch auch die anderen drei Modell hielten dem Outdoor-Test Stand und bieten eine gute Videoüberwachung.
Eine Nachtsicht ist auch bei allen oben genannten Kameras gegeben. Sie können per Infrarot auch im Dunkeln aufnehmen und garantieren dir gerade in der ungemütlichen Jahreszeit einen guten Einbruchs-Schutz.
Doch es gibt auch das Problem, dass du bei sehr viel Gegenlicht die Gesichter von potenziellen Einbrechern gar nicht mehr erkennen kannst. Wichtig ist dabei bei einer Kamera auf den WDR zu achten. Dabei handelt es sich um die sogenannte Wide Dynamic Range, ein Maß, das für den größten darstellbaren Kontrast in einem Bild verantwortlich ist. Je höher der Wert, desto besser das Bild bei Gegenlicht.
Welche Überwachungskamera für innen nutzen?
Wer doch den Fokus auf Innenräume legen möchte, sollte auf die „Arla Essential“ setzen. Das Modell konnte sich gegen acht Konkurrenz-Kameras durchsetzen und schneidet mit einer 2,1 ab.
Die Kamera kann Menschen, Tiere und Fahrzeuge erkennen. Die Bildqualität ist außerdem gut. Die Handhabung ist sehr einfach. Zu beachten ist hier allerdings, wie bei allen anderen Überwachungskameras: Die Datenschutzerklärung weist deutliche Mängel auf.
Welche Überwachungskamera funktioniert ohne WLAN?
Doch welche Überwachungskamera funktioniert auch ohne WLAN? IP-Kameras sind nämlich über den Router mit dem Internet verbunden und senden per Internet-Protokoll (IP) Benachrichtigungen oder Video-Bilder auf deine App, sobald sich etwas vor der Kamera bewegt.
Die „Reolink Argus 3 Pro oder die „D-Link Full HD Outdoor Wi-Fi Spotlight Camera“ haben Steckplätze für Speicherkarten, auf denen die Videos dann gespeichert werden. Somit liegen die Daten lokal vor und nicht auf irgendeinem Anbieter-Server, was sicherer im Hinblick auf den Datenschutz ist. Ein großer Nachteil: Klaut dir jemand die Kamera, sind auch deine Überwachungsbilder weg. Deswegen bieten alle fünf Anbieter auch einen Cloud-Dienst an.
Wo sollte man eine Überwachungskamera anbringen?
Die richtige Kamera ist gekauft, du möchtest sie jetzt anbringen. Stellt sich die Frage, wo ist der beste Platz? Aus welchem Blickwinkel hast du das beste Bild? Wenn du dich vor Einbrechern schützen möchtest, solltest du deine Kamera auf jeden Fall außen anbringen.
Als Standort solltest du deshalb entweder den Grundstücks- oder Hauseingang wählen. Dabei ist es ratsam, selbst auszuprobieren, ob du die Kamera direkt an die Wand hängen möchtest, unters Dach oder versteckt in einem Baum. Gleiches gilt für Innenräume.
Wer wirklich auf Nummer sicher gehen möchte, sollte nicht nur auf eine Kamera setzen – auch an der Terrassentür zum Beispiel bietet sich eine Installation an. Allerdings musst du beim Anbringen der Überwachungskamera einiges beachten.
Überwachungskamera: Was ist erlaubt?
Denn du darfst deine Überwachungskamera nicht einfach irgendwo anbringen und jeden filmen. Hierbei geht es um die Persönlichkeitsrechte, wie dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung von Nachbarn oder Passanten. Eigentlich müsstest du jeden Menschen vorher fragen, ob er einverstanden ist, gefilmt zu werden.
Deshalb solltest du darauf achten, dass deine Kamera auch nur dein Grundstück filmt. Auf ein schwenkbares Modell solltest du deshalb lieber verzichten. Öffentliche Straßen oder Gehwege dürfen in der Regel nicht gefilmt werden.
Solltest du mit deiner Kamera jemanden zu Unrecht gefilmt haben, kann derjenige Schadenersatz und Unterlassung verlangen. Bekommst du Besuch ist es besser, du informierst ihn über die filmenden Kameras. Hinweisschilder bieten sich außerdem an. Gleiches gilt für Attrappen.
Was du außerdem dringend beachten solltest: Videos mit Tonaufnahmen sind grundsätzlich verboten. Denn Audio-Aufzeichnungen können nicht räumlich eingegrenzt werden. Wenn du nur deinen Hauseingang filmen möchtest, kannst du nicht garantieren, dass das gesprochene Wort deiner Nachbarn nicht mitgeschnitten wird. Deshalb: Videoaufzeichnungen ohne Ton und unter den oben genannten Voraussetzungen sind in Deutschland erlaubt.