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Neue Plattformen vermitteln private Hundesitter für Urlauber

Neue Plattformen vermitteln private Hundesitter für Urlauber

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Doppelklick zum Sitterglück: Neue Plattformen für Hundeaufpasser Foto: dpa
Ohne Hund im Urlaub und trotzdem wissen, was der Vierbeiner treibt: Mit Handy-Apps und Social Media werben neue Plattformen für private Tiersitter. Bevor der Vierbeiner aber an ihn übergeben wird, sollten Besitzer die richtigen Fragen stellen und ein persönliches Treffen vereinbaren.

Berlin. 

Sie werben mit Ortsnähe, zuverlässigen Bewertungen und günstigen Preisen: Immer mehr Online-Plattformen zur Vermittlung von privaten Tiersittern sind in den vergangenen Monaten in Deutschland gestartet. Der Bedarf an Aufpassern ist groß. „Monatlich wächst unsere Nutzerzahl um 30 Prozent“, sagt Sascha Krieger von bibulu.de aus Berlin. In Europa habe das Unternehmen nach eigenen Angaben 40.000 Nutzer und 25.000 gebuchte Übernachtungen.

Auch Pawshake Deutschland gibt es erst seit kurzem. „Im Moment wird auf unserer Plattform jede Minute eine Nachricht verschickt zwischen Tiersittern und -besitzern“, sagt Sabrina Klob. Schon länger gibt es das Berliner Angebot betreut.de. Dort wurden im ersten Halbjahr 2014 mehr als 10.000 Job-Angebote im Bereich Tierbetreuung online gestellt, sagt Sprecherin Julia Beck.

Dass die Nachfrage steigt, davon sind auch unabhängige Experten überzeugt: „Der Bedarf ist da, weil immer mehr Hunde und Katzen gehalten werden“, sagt Barbara Schöning vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) in Hamburg.

Onlinebewertungen können Kennenlerntreffen nicht ersetzen

Das Prinzip der Plattformen ist einfach: Wer gern auf Hunde aufpasst, erstellt ein Profil. Wer jemanden für seinen Vierbeiner sucht, kann die Angebote durchstöbern und sich eines aussuchen. Bei jeder Suche sieht der Nutzer auf einer Karte, wo die nächstgelegenen Anbieter wohnen.

Im Gegensatz zu Hundepensionen würden die Tiere bei Privatpersonen oft in einem familiären Umfeld betreut, das dem gewohnten näherkomme, sagt Krieger. Die Tiersitter würden überprüft, erhielten Bewertungen und die Bezahlung werde über die Seite abgewickelt, erklärt Klob.

Ein Kennenlerntreffen können Onlinebewertungen aber nicht ersetzen. „Nur so können Tierbesitzer sehen, ob man in Sachen Umgang mit Tieren auf einer Wellenlänge liegt“, sagt Klob. Besonders wenn ein Tiersitter einen Hund bei sich aufnehme und selbst einen Hund habe, sei wichtig, im Voraus abzuklären, wie sie sich verstehen.

Tagessatz sollte unter 25 Euro liegen

Die privaten Hundesitter sind Tierliebhaber, die oft selbst Hunde besitzen und den Gasthund bei sich zu Hause unterbringen, sagt Krieger. Sie sollten Erfahrung mit Hunden haben, empfiehlt Beck von betreut.de.

Die Websites finanzieren sich meist über eine Vermittlungsgebühr, die zwischen 10 und 20 Prozent des Betrags ausmacht. Die Hundesitter legen selbst fest, wie viel ihre Dienste kosten. Die Preise liegen zwischen 10 und 25 Euro am Tag, sagt Krieger. Für eine Woche Hundesitting sollte man 70 bis 175 Euro rechnen. Katrin Umlauf vom Deutschen Tierschutzbund warnt: „Ein Tagessatz von mehr als 25 Euro ist nicht gerechtfertigt.“

Hunde sollten nicht alleine zu Hause bleiben

Sowohl bei Hundepensionen wie bei privaten Sittern gibt es kein offizielles Qualitätssiegel. „Dem Tierbesitzer bleibt nur, fachkundige Fragen zu stellen, sich umzusehen und sich auf Aussagen anderer zu stützen“, rät Schöning.

Umlauf hält es von Vorteil, wenn Tiere wie Katzen in ihrer gewohnten Umgebung versorgt werden. Auf keinen Fall dürfe Hundebetreuung während eines Urlaubs nur stundenweise stattfinden. „Wir lehnen es ab, wenn die Hunde allein zu Hause bleiben und nur morgens und abends eine halbe Stunde ausgeführt werden.“ (dpa)