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Darauf sollten Anfänger beim Tauchkurs im Urlaub achten

Darauf sollten Anfänger beim Tauchkurs im Urlaub achten

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Foto: Richard Carey - Fotolia Fotolia
Die Unterwasserwelt hat einiges zu bieten. Immer mehr Touristen wollen im Urlaub ihren Tauchschein machen. Wir zeigen, worauf Sie dabei achten müssen.

Essen. 

Bizarre Korallenriffe und bunte Fischlein aus nächster Nähe zu sehen ist ein erhebendes Erlebnis. Immer mehr Reisende wollen in ihrem Urlaub einen Tauchschein absolvieren. Ein unabhängiger Experte für dieses Thema ist Christian Hubo, ein uriger Typ mit langem Bart und Kopftuch. Er kommt aus Wermelskirchen, aber meist ist er in der Welt unterwegs, zuletzt zu Fuß auf dem Appalachian Trail in den USA. Hubo mag die Ferne, die Freiheit, die Natur, er kann seine Erlebnisse interessant niederschreiben und einen Blog im Internet bedienen, feel4nature.com lautet die Adresse. Die ganz große Leidenschaft dieses „digitalen Nomaden“ ist das Tauchen. Der Tauchlehrer hat rund um den Globus mehr als 4000 Tauchgänge absolviert.

„Wer im Urlaub seinen Tauchschein macht, hat in den meisten typischen Regionen den Vorteil von idealen Tauchbedingungen – angenehme Wassertemperaturen, gute Sichtweiten und zudem eine interessante und meist farbenfrohe Unterwasserwelt“, skizziert Christian Hubo die Vorteile beim Urlaubsschein. Nachteilig hingegen sei ein gewisser Zeitdruck, wenn eine Reise auf ein bis zwei Wochen begrenzt sei. Ein Grundtauchkurs wie der PADI „Open Water Diver Kurs“ lasse sich allerdings in der Regel problemlos innerhalb einer Woche absolvieren. Mit dieser Lizenz ist das begleitete Tauchen bis auf eine Tiefe von 18 Metern erlaubt.

Für einen Tauchschein in Deutschland spricht die flexiblere Zeiteinteilung. Theo Konken, Ausbildungsleiter im Verband Deutscher Sporttaucher (VDST), sagt: „Erfahrungsgemäß wird im Urlaub der Tauchschein in kürzerer Zeit erworben, das ist für den Urlaub gut, da man Zeit spart und die verbleibenden Urlaubstage nutzen kann. Zu Hause dauert es in der Regel etwas länger. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Ausbildung ist gründlicher und der Tauchlehrer kann sich intensiver auf den Schüler einstellen.“

Die Tauchsaison in Deutschland ist kurz

Christian Hubo ergänzt einen weiteren Vorteil von Tauchschulen und -vereinen in Deutschland. Sie bieten über den eigentlichen Kurs hinaus Tauchausflüge an, „die es einem leichter machen, seinem Hobby auch nach erfolgreich absolviertem Tauchschein treu zu bleiben“. Allerdings ist die eigentliche Tauchsaison in Deutschland kurz, etwa Mai bis Oktober, und die kühleren Wassertemperaturen mögen nicht jedermanns Fall sein. Auf den Malediven, in der Karibik, im Roten Meer oder in Südostasien ist ganzjährig Saison.

Ist die Frage im Urlaub oder daheim geklärt, steht der Interessierte vor den verschiedenen weltweiten Tauchverbänden wie PADI, SSI oder CMAS. Doch die Einsteigerkurse dieser großen Organisationen „unterscheiden sich inhaltlich kaum voneinander und werden zudem untereinander anerkannt. Daher spielt der Tauchverband bei der Auswahl der Tauchschule im Grunde keine Rolle“, erläutert Christian Hubo. Die großen Ausbildungsorganisationen halten sich auch nach Ansicht des VDST an wichtige Sicherheitsstandards und sind zertifiziert. Die Tauchschule sollte man deshalb vielmehr anhand von Kriterien prüfen, wie sie Theo Konken auflistet: „Wird man höflich empfangen und werden alle Fragen ausführlich beantwortet? Kann man sich alles zeigen lassen oder gibt es Bereiche, die versteckt werden? Wird die Leihausrüstung gepflegt und gewartet, ist sie sauber, gut aufgehängt, ohne Löcher, ohne Rost? Nimmt man sich genügend Zeit?“ Können diese Fragen mit Ja beantwortet werden, ist man gut aufgehoben.

Eine wichtige Voraussetzung ist körperliche Fitness. Der VDST rät, vor dem Tauchkurs einen Arzt aufzusuchen und eine tauchsportärztliche Untersuchung durchführen zu lassen. Dabei wird unter anderem geklärt, ob man rein körperlich fähig ist, längere Strecken zu schwimmen. Herz, Lunge und Ohren werden überprüft. Starkes Übergewicht kann die Tauchtauglichkeit einschränken. Grundsätzlich kann jeder Arzt ein Attest ausstellen. Die Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin hat entsprechende Untersuchungsformulare konzipiert.

Solide Grundausbildung

In heimischen Gewässern liegen die Kosten für die Teilnahme an einem Gruppenkurs in der Regel zwischen 300 und 400 Euro. Kostet ein Grundkurs weniger, sollte das Angebot genau geprüft werden, rät Experte Hubo.

Dann sei es wahrscheinlich, dass an Tauchgängen gespart wird. Wer Tauchen zu seinem Hobby machen möchte, sollte auf die solide Grundausbildung Wert legen. Sie präge Taucher für allezeit, sagt Theo Konken. „Je besser ihre Grundausbildung ist, desto sicherer werden sie sich fühlen – und so mehr Spaß dann beim Tauchen haben.“