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Zoo Wuppertal: Bittere Trennung – Besucher fallen vom Glauben ab

Der Zoo Wuppertal gibt einen radikalen Schlussstrich bekannt. Es betrifft eine der beliebtesten Tierarten. Besucher sind überrascht.

Zoo Wuppertal
© IMAGO/Pond5 Images

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Radikaler Schlussstrich beim Zoo Wuppertal! Der Tierpark gehört zu den beliebtesten seiner Art in NRW (rund 440.000 Besucher im Jahr 2023). Vor allem die Elefanten sind bei Besuchern gern gesehen und werden lange beobachtet. Logisch, sieht man die großen Rüsseltiere ja nicht mal auf der Wiese nebenan. Jetzt aber plant der Zoo Wuppertal mehrere Änderungen für 2024 – und auch die großen Säuger betrifft das!

Wie der Zoo selbst auf Facebook mitteilt, sollen die Tiere und ihre Pfleger mit neuen Absperrungen voneinander getrennt werden. Um das komplett sicherzustellen, muss das Elefantenhaus umgebaut werden. Dafür investiert der Zoo Wuppertal einen zweistelligen Millionenbetrag.

Zoo Wuppertal zieht radikalen Schlussstrich

Der Grund für diese radikale Maßnahme: Durch die Änderung der Haltung soll der Umgang mit den tonnenschweren Elefanten sicherer werden. Die Pfleger sind dadurch also einem kleineren Verletzungsrisiko ausgesetzt. Ein schwieriger Spagat, denn die Tiere müssen ja trotzdem noch angemessen gepflegt werden.

Dafür „üben“ bereits die Pfleger fleißig. Das Ziel des Trainings ist es, dass die Elefanten genauso gut versorgt werden sollen wie bislang. Zwischen Tier und Pfleger soll aber künftig eben eine Barriere stehen. Gegenüber dem WDR erklärt Zoo-Direktor Arne Lawrenz: „Wir hoffen, dass wir die Umbauten schon im Jahr 2024 hinbekommen. Aktuell fehlen uns noch die Räumlichkeiten und die technischen Mittel.“

Pflegern fällt Trennung schwer

Den Pflegern selbst fällt die Umstellung schwer. Filipe von Gilsa erzählt: „Wir waren seit der Geburt Teil der Herde. In Zukunft wird es eine Barriere zwischen uns und den Tieren geben. Das wird eine große Umstellung sein.“ Der Zoo Wuppertal wurde 1995 eröffnet, ist aktuell über 4.300 Quadratmeter groß. Elefanten haben dort eine lange Tradition: Seit 1927 werden sie gehalten.


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Auf Facebook ist der Tenor der Besucher ziemlich ausgeglichen. Eine Gruppe freut sich für die Elefanten, die so „natürlicher“ gehalten würden. Andere dagegen trauern mit den Pflegern. Hier einige ausgewählte Kommentare:

  • „Die sicherste und tiergerechteste Haltungsform bei Elefanten. Absolut bewährt in anderen Zoos!“
  • „Ich finde das sehr gut. Nicht, dass ich denken würde, die Elefanten im Wuppertaler Zoo wurden schlecht behandelt. Denn das ist nicht so. Aber ich mag irgendwie den Elefanten-Haken nicht und finde den ungeschützten Kontakt auch gefährlich für beide Seiten.“
  • „Ich könnte mir vorstellen, dass nicht nur die Pfleger den direkten Kontakt vermissen, da Elefanten ja sehr soziale und hochemotionale Empfindungen haben.“
  • „Es tut mir sehr leid für die Pfleger!“