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Zoo in NRW mit heftigen Vorwürfen konfrontiert – „Muss beendet werden“

Die Tierschutzorganisation Peta erhebt schwere Vorwürfe gegenüber dem Zoo Wuppertal (NRW). Es geht um die Elefantenhaltung.

© IMAGO/Pond5 Images

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Heftige Vorwürfe der Tierschutzorganisation Peta gegen den Zoo Wuppertal (NRW)! Der Tierpark plant eine Erweiterung der Elefantenhaltung. Peta kritisiert dieses Vorhaben – und erhebt heftige Anschuldigungen. Der Zoo Wuppertal wehrt sich dagegen.

Sind Zoos tierfreundlich oder nicht? Immer und immer wieder trifft diese Frage in Erscheinung. Peta hat jetzt den Zoo Wuppertal (NRW) öffentlich scharf kritisiert. So wolle der Wuppertaler Zoo laut der Tierschutzorganisation in den nächsten Jahren für schätzungsweise 32 Millionen Euro seine Elefantenanlage erweitern.

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Gewaltvorwürfe von Peta

Damit solle zum einen die Haltung auf den „geschützten Kontakt“ umgestellt werden, bei dem Zoopersonal und Elefanten durch ein Gitter voneinander getrennt sind. Bisher werden die Tiere im „direkten Kontakt“ mit spitzen Elefantenhaken zum Gehorsam gezwungen – so zumindest lauten die Vorwürfe, die Peta gegenüber dem Zoo in Wuppertal äußert. Laut Peta würden die Elefanten von Zoowärtern gewaltsam unterworfen und zu Tricks gezwungen, müssten für Fotos mit Besuchern posieren und Menschen auf sich reiten lassen.

„Die Umstellung auf den ‚geschützten Kontakt‘ ist längst überfällig. Allerdings sind wir bestürzt darüber, dass der Wuppertaler Zoo künftig noch mehr Elefantenkinder züchten, einsperren und als Publikumsmagneten missbrauchen will“, erklärt die Biologin Dr. Yvonne Würz, Petas Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. „Bereits jetzt fließen jährlich Millionen an Steuergeldern in die Haltung der Dickhäuter – ausgewildert werden die Tiere jedoch nicht. Würde man das Geld direkt in den Elefantenschutz in Afrika und Asien investieren, könnten jedes Jahr Tausende Tiere vor der Wilderei geschützt werden. Die Elefantenzucht im Zoo ist eine Sackgasse und muss beendet werden.“

Zoo Wuppertal setzt sich zur Wehr

Auf Anfrage von DER WESTEN widerspricht der Zoo Wuppertal diesen Vorwürfen vehement. „Das sind Anschuldigungen, die nicht der Wahrheit entsprechen. Natürlich sind im direkten Kontakt Sicherheitsmaßnahmen und auch eine gewisse Form der Disziplinierung notwendig, die aber in keiner Weise den Anschuldigungen entsprechen. Bei uns werden keine Tiere gebrochen und unterworfen, sondern wir verwenden natürliches Verhalten, welches wir zum Training von Aufgaben positiv verstärken“, heißt es. „Jeder ist herzlichst eingeladen, sich unsere Haltung im direkten und im geschützten Kontakt persönlich anzusehen.“

Zoo Wuppertal: Elefantenhaltung wichtig

„Die professionelle Haltung von Elefanten in wissenschaftlichen geführten Zoos ist nicht nur zeitgemäß, sondern wird leider immer notwendiger, da wir Menschen den natürlichen Lebensraum immer mehr zerstören“, merkt ein Sprecher des Zoos Wuppertal an. „Ein Überleben wird leider zukünftig nur noch in kleinen, begrenzten, eingezäunten Habitaten möglich sein, wo ein natürlicher Austausch, eine Migration oft jetzt schon nicht mehr möglich ist.“


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Hier käme jetzt die in wissenschaftlichen Zoos generierte Erfahrung zu Haltung und Vermehrung von Elefanten in begrenzten Lebensräumen zum Tragen. „Wir sammeln Wissen und Erfahrung und entwickeln hoffentlich bald auch einen Impfstoff zur Bekämpfung des Elephant endotheliotropic Herpesvirus (EEHV), eine virale Erkrankung heranwachsender Elefanten, welche in menschlicher Obhut, wie auch in der Wildnis vorkommt“, ergänzt der Zoo-Sprecher.