Höchste Unwetter-Alarmstufe auch im Ruhrgebiet! Der Deutsche Wetterdienst warnt vor extremem Starkregen mit bis zu 200 Liter pro Quadratmeter. Wie sieht die Lage derzeit im Revier aus?
In einzelnen Regionen NRWs gibt es schon Überflutungen. Die Stadt Hagen steht unter Wasser. Wassermassen fluten dort die Straßen. Auch Düsseldorf, Erkrath und Mettmann haben in NRW ordentlich Regen abbekommen. Feuerwehren sind im Dauereinsatz.
Mehrere Feuerwehren aus dem Ruhrgebiet sind im Einsatz, um die Kollegen dort am Rande des Ruhrgebiets mit Patiententransportzügen zu unterstützen. Doch auch hier bei uns könnte das Unwetter im Laufe des Tages noch heftiger werden. Die Warnung hält noch weiter an.
Unwetter im Ruhrgebiet: Höchste Unwetter-Warnstufe! Starkregen und Überflutungen drohen
In den Ruhrgebietsstädten vermelden die Feuerwehren am Mittwochmorgen noch keine dramatische Lage. „Die Welt ist in Essen noch in Ordnung“, ordnet ein Sprecher der Feuerwehr gegenüber DER WESTEN ein. Zwei kleinere unwetterbedingte Einsätze habe es in der Nacht gegeben. Doch Entwarnung gibt es deswegen noch lange nicht.
Denn da der Deutsche Wetterdienst mit dunkelroter Alarmstufe der höchsten Kategorie 4 vor „extremem Unwetter“ warnt, sind die Krisenstäbe in den Städten alarmiert. Der Pegelstand der Flüsse wird genau im Blick behalten, wie der Sprecher der Feuerwehr in Bochum erklärt.
Dort habe es in Bochum-Dahlhausen den ersten Wassereinsatz gegeben. Bevor Wohnwagen bald im Wasser stehen, wurde eingegriffen. „Die Feuerwehr war vor Ort, um die Fahrzeuge zu entfernen“, erklärt er. Der Campingplatz wurde evakuiert.
Feuerwehr Bochum mit dringender Warnung
Schon zwei Stunden später sieht die Situation nicht mehr ganz so entspannt aus. Die Pegelstände der Ruhr steigen. Der Wasserstand liegt bei knapp 5 Metern. „Das sind schon 3 Meter über dem mittleren Wasserstand. Die Fließgeschwindigkeit liegt bei gut 4 Meter pro Sekunde“, teilen die Rettungskräfte mit und warnen: „Bitte haltet euch von der Ruhr fern!“
Auch die Stadt Mülheim hat die Pegelstände der Ruhr im Blick und schon im Vorfeld Sperrungen entlang des Flusses vorgenommen. Diese Wege sind gerade abgeriegelt:
- der Leinpfad
- Mendener Straße/Im Köften
- Mendener Straße/Im Wetzkamp
- In der Heil
- Mulholfskamp
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In Dortmund ist es ebenfalls vergleichsweise ruhig, wenn man einen Blick zu den Kollegen nach Hagen wirft, erklärt die Pressesprecherin. Ein Patiententransport habe die Stadt, ebenso wie in Bochum und Herne, zur Hilfe nach Hagen geschickt.
In Duisburg gab es bisher „drei kleinere Einsätze“, erklärt ein Sprecher. Zwei lose Äste mussten von den Straßen entfernt werden, ein Baum war umgeknickt. Noch sei es entspannt.
Doch ein Meteorologe von Kachelmannwetter erklärt im Video, dass das Unwetter noch lange nicht ausgestanden ist. „Katastrophale Regenmengen“ haben sich über Hagen ergossen. „Entsprechend schlimm ist die Situation dort momentan. Dort stehen wohl mehrere Stadtteile unter Wasser“, so der Experte.
„Das Ganze ist bei Weitem für Nordrhein-Westfalen noch nicht ausgestanden“, macht er deutlich. In den nächsten 24 Stunden könne es neue katastrophale Regenmengen geben. Vom Ruhrgebiet, über das Rheinland bis nach Aachen könnten noch deutlich über 100 Liter Regen pro Quadratmeter fallen.
Auch soll es ab 13 Uhr in den Revierstädten gewittern. Besonders in Gelsenkirchen, Bottrop, Oberhausen und Duisburg kann es zu schwerem Gewittern kommen. Bis 22 Uhr sollen diese voraussichtlich anhalten. Bis in den Nachmittag verschonte der Starkregen das Revier.
Erste Veranstaltungen fallen aus
Schlechte Nachrichten gibt es trotzdem für Fans von Ingo Appelt. Sein Open-Air-Programm, das am Donnerstag in Essen geplant war, musste nun auf den 30. Juli verlegt werden. Hier mehr Infos >>>
Auch andere Veranstaltungen, wie der Biergarten im Turock beispielsweise, bleiben aufgrund des schlechten Wetters am Mittwoch geschlossen.
Also sei vorsichtig, wenn du das Haus verlassen musst. „Größte Vorsicht“, ist gefragt, so der Experte. Die Warnungen des Deutschen Wetterdienstes gelten zunächst bis Donnerstagmorgen 6 Uhr. (js)