Veröffentlicht inRegion

Warum ich mir den neuen Frank-Goosen-Film „Radio Heimat“ anschauen werde

Warum ich mir den neuen Frank-Goosen-Film „Radio Heimat“ anschauen werde

RH_0821.JPG
Auf der Suche nach der großen Liebe: Pommes, Mücke, Spüli und Frank (v.l.: Jan Bülow, Maximilan Mundt, Hauke Petersen, David Hugo Schmitz). Foto: Concorde Film

Noch ein Ruhrgebietsfilm? Ja bitte!

Frank Goosen glaubt an seinen Film

Der Film spielt im Ruhrgebiet der 80er Jahre

Bochum. 

Gab es das Ruhrgebiet eigentlich nur in den 80ern? Das frag ich mich immer, wenn wieder so ein Frank-Goosen-Buch rauskommt. Die spielen gefühlt immer 1982.

Ist aber nicht schlimm, die Nostalgie-Nummer funktioniert ja durchaus – auch wenn ich die 80er nur als maximal Siebenjähriger miterlebt habe. Das war bei „Liegen Lernen“ genau so wie beim Buch „Radio Heimat“.

Hol dir jetzt alle News – derwesten.de/live

Das kommt jetzt ins Kino, Start ist der 17. November.

Das Konzept der peinlichen Wichs-Szene

„Brauchen wir ernsthaft noch einen Ruhrpott-Film“, hab ich mich gefragt und ein bisschen mit den Augen gerollt. Dann hab ich mir mal den Trailer angeschaut – und glaube: Ja, vielleicht brauchen wir diesen Film.

Darum geht es (sehr grob): Vier junge Typen, von denen drei komische Namen haben (Pommes, Spüli, Mücke) und einer nicht (Frank) laufen im Ruhrpott der 80er Jahre rum und wollen unbedingt endlich mal Sex haben.

Kein extrem neuer Grund-Plot: Kennen wir spätestens seit „American Pie“. Der Film hat ja seinerzeit die peinlichen Wichs-Szene als Stilmittel etabliert (ihr erinnert euch: Der warme Apfelkuchen).

„Radio Heimat“ verfeinert das Konzept: Der Junge (Spüli, Pommes oder Mücke) guckt sich mit runtergelassener Hose Nacktbilder im Biobuch an. Da kommt seine Mutter rein und stellt ne Milchschnitte auf den Tisch. Nicht schlecht, wie die Szene subtil Nostalgie mit enormer Fremdscham verknüpft: Der Snack meiner Kindheit gepaart mit unangenehmen Eiweiß-Assoziationen – in der wohl peinlichsten Situation, in die man als männlicher Mensch zwischen 12 und 99 (wenn die eigene Mutter denn dann noch lebt) geraten kann.

Darum werde ich mit den Film angucken: Ich bin sicher nicht der größte „Bang Boom Bang“-Fan. Hab aber trotzdem ein, zwei Mal gelacht bei dem Film. Also laut.

Und die Nostalgie in „Liegen Lernen“ mochte ich durchaus. Dieser Coming-of-age-Streifen „Radio Heimat“ scheint quasi eine Mischung aus beiden Filmen zu sein: 80er-Nostalgie, unterlegt mit deftigen Ruhrpott-Sprüchen („Tach Kosenowski, du alten Arschloch“).

Und: Ralf Richter spielt mit (sonst wär es ja auch kein echter Ruhrpottfilm). (pen)

Auch interessant:

Besser als Netflix: Deshalb musst du den Dortmunder Rocker-„Tatort“ schauen

Wenn du diese Filme nicht kennst, bist du nicht aus dem Revier