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Vergiftete Pausenbrote: „So eine Horror-Meldung rauszuhauen, finde ich schäbig!“ – Warum der Anwalt des Verdächtigen stinksauer ist

Vergiftete Pausenbrote: „So eine Horror-Meldung rauszuhauen, finde ich schäbig!“ – Warum der Anwalt des Verdächtigen stinksauer ist

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Wanderung rund um die Stadt Wiehl im Bergischen Land - VesperbrotHike Around to the City Wiehl in Bergische Country Vesper bread Foto: imago/Manngold
  • Mann (56) soll Pausenbrot von Kollegen vergiftet haben
  • Anwalt von Pausenbrot-Killer geht auf Polizei los
  • Anwalt: „Die Polizei soll neutral ermitteln – und keine Zwischenstände veröffentlichen!“

Bielefeld. 

Der Vorwurf wiegt schwer: ein 56-jähriger Bielefelder soll seine Kollegen mit Pausenbroten vergiftet haben. Und das unglaubliche 18 (!) Jahre lang. Aufgeflogen war er, als er versuchte, zwei Kollegen mit Blei-Acetat zu vergiften.

Eine 15-köpfige Mordkommission der Polizei untersucht jetzt 21 Fälle von weiteren Mitarbeitern, die seit 2000 verstorben sind.

Vergiftete Pausenbrote: Polizei untersucht 21 Fälle – Anwalt empört

Jetzt erhebt der Anwalt des mutmaßlichen Pausenbrot-Killers schwere Vorwürfe gegen die Polizei. Konkret geht es um die Pressemitteilung der Polizei, die nach Meinung von Anwalt Henning Jansen den Verdacht nahe lege, dass es sich um 21 potentielle Mordfälle handele.

„So eine Horror-Meldung rauszuhauen, finde ich schäbig. Die Polizei soll neutral ermitteln – es ist nicht ihre Aufgabe, einen vagen Ermittlungszwischenstand zu veröffentlichen“, sagte Jansen „RP Online“.

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Verdächtiges Pulver auf Pausenbrot

Aufgeflogen war der mutmaßliche Pausenbrot-Killer, weil ein Kollege eine merkwürdige Entdeckung auf seinem Pausenbrot gefunden hatte. Bevor er zubiss, sah er ein verdächtiges Pulver auf seinem Belag. Das rettete ihm womöglich sein Leben. (mehr Infos hier)

Er erstattete Anzeige und die Polizei konnte mithilfe einer im Pausenraum des Armaturen-Betriebs installierten Kamera den Täter auf frischer Tat erwischen.

Verdächtiger schweigt zu Vorwürfen

Seit Mai sitzt der Verdächtige Klaus O. in U-Haft und schweigt zu den Vorwürfen. Der Mann (56) arbeitete fast 40 Jahren im Betrieb in Schloß Holte-Stukenbrock. Von seinen Kollegen wurde er als unauffälliger, schweigsamer aber mitunter mürrischer Mensch beschrieben.

>>> Alle Infos zu den Ermittlungen hier

Die Polizei checkt jetzt derzeit 21 Todesfälle, bei denen Mitarbeiter vor Eintritt in den Ruhestand verstorben sind. Das Unternehmen aus Schloß Holte-Stukenbrock habe der Polizei alle Todesfälle bis zurück ins Jahr 2000 mitgeteilt. Der Anwalt des Tatverdächtigen Jansen kritisierte das Vorgehen der Polizei. Die Pressemitteilung sei verfrüht, sagt er zu „RP Online“:

„Wenn am Ende herauskommt, dass es wirklich so ist, dann ist das so und dann kann die Polizei das auch veröffentlichen, aber es gibt wirklich berechtigte Zweifel, dass man von 21 Verdachtsfällen sprechen kann.“ (ms)