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Ticket-Wucher! Studie zeigt: So teuer ist Bahnfahren in NRW – und so billig in Rest-Deutschland

Ticket-Wucher! Studie zeigt: So teuer ist Bahnfahren in NRW – und so billig in Rest-Deutschland

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Foto: Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
  • Für das Klima ist es gut, den Nahverkehr zu benutzen
  • Klingt selbstverständlich – und mündet immer wieder in Appelle aus der Politik an die Bürger, das eigene Auto stehen zu lassen
  • Doch billig sind die Fahrten mit Bussen und Bahnen in NRW-Metropolen nicht

Köln. 

Wer in den größten Städten in NRW mit Bus und Bahn unterwegs ist, muss deutlich mehr bezahlen als anderswo in Deutschland.

Wie aus einer Untersuchung des ADAC zu 21 deutschen Städten ab 300 000 Einwohnern hervorgeht, kostet eine Tageskarte für Erwachsene in Köln und Bonn 8,80 Euro und damit 70 Prozent mehr als in Stuttgart (5,20 Euro). Das ist ebenso ein Negativ-Spitzenwert in der Statistik wie der Preis für die Kurzstrecke (2 Euro). Auch die Monatskarte kostet in den beiden Städten im Rheinland mit 98,50 Euro viel – nur Hamburg liegt drüber.

VRR mit Ticketpreisen im Mittelfeld – und in zwei Kategorien ganz unten

Die NRW-Großstädte, deren Nahverkehr im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zusammengeschlossen ist, liegen im Mittelfeld des Rankings – also Bochum, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen und Wuppertal. Für ein Monatsticket zahlt man dort den Angaben zufolge 77,35 Euro – also weniger als in Köln und Bonn, aber auch deutlich als in München (55,20 Euro) und Dresden (61,50 Euro).

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Zwei Spitzenplätze im Negativ-Ranking hat aber auch der VRR: Zum einen kostet die Einzelfahrt Kind 1,70 Euro. Zudem sind für die Fahrradmitnahme 3,60 Euro fällig, woanders ist das gratis.

ADAC-Experte: NRW-Städte in vier von sieben Kategorien „trauriger Spitzenreiter“

Bielefeld schneidet in der Auswertung in der Kategorie Tageskarte gut ab – die Tageskarte kostet dort nur 6 Euro. Für den Monatspass werden hingegen 78 Euro verlangt, damit liegt man im Mittelfeld.

ADAC-Experte Roman Suthold bemängelte, dass NRW-Städte in vier der relevanten sieben Preiskategorien „traurige Spitzenreiter“ seien. „Eine derartige Preisgestaltung macht alle Anstrengungen für eine Verkehrswende in den Städten zunichte“, sagte er. „So wird der Umstieg vom Auto auf den ÖPNV ganz sicher nicht attraktiver.“ (dpa/lin)