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The Killers in Köln: Warum an diesem Abend nur einer weinte

The Killers in Köln: Warum an diesem Abend nur einer weinte

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Brandon Flowers und seine Band The Killers auf der Bühne der Lanxess-Arena. Foto: Rob Loud

Köln. 

Es war ein Moment, sinnbildlich für den Abend. Beim Song „Runaways“, gut 70 Minuten Bühnenzeit sind schon vergangen, sinkt Brandon Flowers auf die Knie. Um dem Publikum zu huldigen? Oder vielleicht doch sich selbst? Es dürfte sein Geheimnis bleiben.

Beide Möglichkeiten hätten es an diesem Montagabend in Köln verdient gehabt. The Killers aus Las Vegas hatten sich in der Lanxess Arena auf die Bühne gestellt und gezeigt, dass sie trotz eher weniger erfolgreicher Platten in den letzten Jahren, immer noch eine der besten Liveacts dieser Zeit sind.

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Die Band um Sänger Brandon Flowers bot eine Action-Show, die sowohl ihm, als auch seinen Fans ab dem ersten Song Schweißperlen in die Augen trieb. Schweiß wohlgemerkt, nicht Tränen – wie sie aber leider auch flossen.

Zum Weinen war eigentlich niemandem zumute, nur ein kleiner Junge, vielleicht vier oder fünf Jahre alt, konnte der allgemeinen Euphorie nichts abgewinnen.

In den Armen des Vaters

Bitterlich weinend lag er im Arm seines Vaters. Da konnte ihn nicht einmal die starke Lichtshow auf der Bühne trösten, die immer wieder Laserstrahlen durch die Halle fliegen ließ. Nicht der grandiose, aber auch verdammt laute Sound der Band, führte auch im Nachgang zu vermehrt auftretendem Ohrenpiepen.

Nicht der glänzend aufgelegte Brandon Flowers, der an diesem Abend eine Mischung aus Freddie Mercury (Gestik), Elvis (Tanzmoves) und Robbie Williams (Charme) zu einem Entertainer vereinte und es schaffte, dass die kompletten zwei Stunden über das Auge des Zuschauers nur auf ihm, seinem Tiger-Jacket und später auch dem komplett goldenen Anzug lag.

Alles Klassiker gespielt

Und wenn nichtmals Killers-Klassiker wie „Somebody told me“, „Mr. Brightside“, „Jenny was a friend of mine“ oder „When you were young“ helfen, dann kann es nur an der einsetzenden Müdigkeit gelegen haben, dass der Funke musikalischer Begeisterung nicht auch auf den kleinen Jungen übersprang.

Alle anderen hatte er längst entzündet. Wenn man das x-fache Abspielen aufgenommener Handyvideos im Zug raus aus der The-Killers-Las-Vegas-Bling-Bling-Show gen Realität als Maßstab nehmen möchte, dürfte er dort auch noch eine Zeit lang glühen.