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Schatzsucher graben in Wuppertal nach Bernsteinzimmer

Schatzsucher graben in Wuppertal nach Bernsteinzimmer

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Foto: dpa
Die Suche nach dem legendären Bernsteinzimmer fasziniert Schatzjäger seit vielen Jahren. Von den Nazis entwendet, verliert sich seine Spur 1944 in Russland. Nun glaubt ein Suchtrupp im Bergischen Land fündig geworden zu sein. Denn die Stadt Wuppertal steht in Verbindung zu einem NS-Gauleiter.

Wuppertal. 

Ein Team von Schatzsuchern hat Wuppertal als mögliches Versteck des legendären Bernsteinzimmers ausgemacht. Am Mittwoch setzte der private Suchtrupp auf einem brachliegenden Industriegelände im Stadtteil Vohwinkel seine Arbeit fort. Das Gelände diente einst der Rüstungsproduktion. Eine Bunkeranlage unter den Industriegebäuden ist in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Die Schatzsucher gehen davon aus, dass die Bunker seit dem Zweiten Weltkrieg verschlossen sind.

Weil nicht auszuschließen ist, dass auf dem Gelände Kriegs-Altlasten vorhanden sind, sei man bei der Suche sehr vorsichtig, sagte Schatzsucher Karl-Heinz Kleine. Seit Jahrzehnten beflügelt das Bernsteinzimmer Schatzsucher in allen Teilen der Republik.

Spur des Zimmers verliert sich in Kaliningrad

Wuppertal ist als Heimat des NS-Gauleiters Erich Koch ins Gespräch gebracht worden, der angeblich etwas vom Verbleib des Schatzes gewusst haben soll und 1986 in einem polnischen Gefängnis starb. Koch war Gauleiter der NSDAP in Ostpreußen. Dorthin hatte die Wehrmacht das Bernsteinzimmer 1941 gebracht. Die Spur verliert sich 1944 in Königsberg, dem heutigen Kaliningrad.

Die Wandvertäfelung, ein Geschenk Preußens an Russland, gilt als Meisterwerk der Schnitzkunst. Preußens König Friedrich Wilhelm I. hatte es dem Zaren Peter dem Großen geschenkt. Rund 200 Jahre lang befand sich der prunkvolle Raum im Katharinenpalast.

Wert des Kunstwerkes auf 100 Millionen Euro geschätzt

Seit seinem Verschwinden am Ende des Zweiten Weltkriegs ist das als „Achtes Weltwunder“ gerühmte Kunstwerk ein Objekt der Begierde für Abenteurer. Trotz vieler aufwendiger Suchaktionen ist die auf 100 Millionen Euro geschätzte Kostbarkeit bis heute verschollen. (dpa)