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RWO-Fanartikel trotz Abstieg in Regionalliga gefragt

RWO-Fanartikel trotz Abstieg in Regionalliga gefragt

Umfrage zum Abstieg von RWO_0--656x240.jpg
Foto: WAZ FotoPool
Die Saison – und wahrscheinlich auch der Aufenthalt in der dritten Liga – geht für den RWO dem Ende zu. Doch die Fans bleiben ihrem Verein treu und kaufen auch weiterhin fleißig Trikots, Schals und Fahnen ein.

Oberhausen. 

RWO-Fahnen sind heiß begehrt. Am Fanartikel-Stand auf dem Sterkrader Spiel- und Sportwochenende drängen sich am Sonntag die Fans. Thorsten Holletschek greift für Sohn Noah (5) zu: ein Fähnchen für 4,95 Euro. „Der Verein braucht das Geld“, sagt Holletschek. Am Tag eins nach dem Abstieg von Rot-Weiß Oberhausen von der Dritten Liga in die Regionalliga ist Frustkaufen angesagt.

„Die Geschäfte laufen echt gut“, sagt Verkäufer Michael Wolmer. Und ergänzt: „Wider Erwarten!“ Der 53-Jährige zeigt Flagge für den Verein, obwohl er zunächst zögerte: „Samstag nach dem Spiel hatte ich echt keinen Bock drauf, mich heute hier hinzustellen.“ Die Sorgen erweisen sich als unberechtigt.

Utensilien zum halben Preis

Viele Passanten rufen Wolmer in seinem leuchtendroten Pavillon einen freundlichen Spruch zu. Einer brüllt: „Gibt’s das jetzt alles zum halben Preis?“ Wolmer nickt. Die Saison ist so gut wie vorbei. Da ist alles reduziert. Bis auf die Trikots. Bei der Lizenzware hat der Hersteller ein Wörtchen mitzureden.

Der hohe Preis zahlt sich nicht aus. Die Leibchen verkaufen sich unreduziert in etwa so gut wie Griechenland-Aktien.

Die Fans kommen miteinander ins Gespräch, philosophieren über die Zukunft. „Ich hoffe, dass es mit dem Wiederaufstieg klappt“, sagt zum Beispiel Sarah Blome. Die 26-Jährige glaubt an Mario Basler als Trainer. Sie habe auch Vertrauen in die Mannschaft. Bei anderen Fans ist die Hoffnung noch nicht ganz verschwunden. „Vielleicht bekommt ja ein anderer Verein die Lizenz nicht“, sagt eine junge Frau. „Dann könnte Oberhausen in der Dritten Liga bleiben.“

„Man muss realistisch sein“

Ganz so optimistisch ist Michael Wolmer nicht. „Man muss realistisch sein.“ Er fürchtet um den Arbeitsplatz beim Verein, der ihn auffing als er arbeitslos wurde. Der 53-Jährige sieht die soziale Absicherung verschwinden. „Man wird sehen, wie es im nächsten Jahr aussieht. Aber irgendwie geht’s immer weiter.“

Unsicherheit und Trotz: Er war bereits am Samstag in der Stadt zu spüren. Noch im Stadion erlebten die Anhänger ein regelrechtes Wechselbad der Gefühle. Vor dem Anpfiff bahnte sich die komplette Mannschaft noch den Weg durch ihre Anhänger, die vor dem Stadion Spalier standen. Abklatschen. Motivieren. Volle Konzentration.

Per Handy über die Spielstände informiert

Während des Spiels gehörte das Handy zu einem treuen Begleiter in der Emscherkurve. „Wie steht es auf den anderen Plätzen?“ Nach einer zähen ersten Halbzeit, dann die vermeintliche Erlösung durch den Führungstreffer von David Jansen. Jubel. Erleichterung. Die RWO-Spieler feierten ausgelassen vor der Kurve. Die Freude hielt acht Minuten. Gegentreffer. Abpfiff. Abstieg.

Gespräche über den Verlauf des Spiels folgten, die auch bei Fans in den Kneipen weitergeführt wurden. Katerstimmung. Doch der Trotz überwiegt. „Wir kommen zurück. Ganz bestimmt!“ Abstiege sind nicht immer so einfach.