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Ruhrgebiet: Privat-Uni plötzlich pleite – Studentin aus Essen steht vor dem Nichts! „Boden unter Füßen weggezogen“

Eine Privat-Akademie ist jetzt pleite. Betroffen ist unter anderem auch ein Standort im Ruhrgebiet – und eine Essener Studentin.

© IMAGO/Rene Traut

Fünf gute Gründe, an der Ruhr-Uni in Bochum zu studieren

Es gibt viele gute Gründe, an der Ruhr-Universität in Bochum zu studieren. Fünf davon zeigen wir dir im Video.

Das kam unerwartet für viele Studierende aus dem Ruhrgebiet. Seit wenigen Wochen steht es jedoch fest: Die private Akademie Deutsche Pop ist insolvent – genauso wie das Mutterunternehmen, die Music Support Group. Und damit wird der Betrieb nun an vielen deutschen Großstädten, unter anderem auch in Bochum, eingestellt.

Doch nicht nur die Standorte sind betroffen, auch tausende Studierende. Eine Studentin aus dem Ruhrgebiet hat mit DER WESTEN über die ersten Schreckminuten nach der Verkündung gesprochen und gibt nun einen Ausblick, wie es für sie und ihre Mitstudierenden weitergeht.

Ruhrgebiet: Studentin wegen Uni-Pleite verunsichert

Anna (Name von der Redaktion geändert) aus Essen macht seit Anfang 2023 eine Ausbildung zur Synchronsprecherin an der Akademie Deutsche Pop. Es ist allerdings ein Online-Kurs, Anna absolviert ihn neben der Arbeit. Nichtsdestotrotz lässt sich der Preis dafür sehen: Schlappe 3.000 Euro hat sie im Voraus für die Ausbildung bezahlt.


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Doch genau in der Mitte des zweiten Semesters trifft sie jetzt der Schlag. „Ich habe Anfang Dezember 2023 die ersten Gerüchte gehört“, erzählt sie. „Damals hieß es jedoch noch, dass lediglich die Präsenz-Kurse an den Standorten betroffen sein würden – und die Online-Kurse, zu denen ich gehöre, weiterlaufen könnten.“

Doch schon Mitte Dezember erschien der erste Hinweis auf der Webseite der POP und dann Ende Dezember erhielt Anna eine E-Mail. Die Gespräche mit den Geldgebern seien gescheitert und der Betrieb müsse eingestellt werden.

Ruhrgebiet: Viele Fragen offen

Anna hatte somit ein paar Tage Zeit, das Ganze sacken zu lassen. „Da es mich nicht komplett unvorbereitet getroffen hat, war ich natürlich enttäuscht, aber es hat mir nicht den Boden unter den Füßen weggezogen.“ Besonders der Kontakt zu den Dozierenden hätte dabei geholfen. „Eine gewisse Ungewissheit machte sich jedoch schon breit, weil halt niemand wusste, wie genau es weitergeht.“


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Mittlerweile sehe sie der Zukunft vergleichsweise „entspannt“ entgegen. „Was mich aber nach wie vor beschäftigt, ist die Frage, wie es überhaupt dazu kommen konnte.“ Denn dazu wurde von Seiten der POP nichts kommuniziert.

So geht es für Anna weiter

Nach langer Ungewissheit kann sich Anna nun über tolle Nachrichten freuen. Sie kann ihren Kurs weiterführen! Allerdings wird es nicht mehr ganz so weitergehen wie bisher – „nicht mehr unter dem großen Schirm der POP-Akademie, aber mit ähnlichen Inhalten“.

Somit wird Anna ihre Ausbildung aller Voraussicht nach im Sommer 2024 beenden können. Immerhin hat sie für diese Aussicht gut bezahlt. „Entsprechend bin ich froh, dass es nun weitergeht. Denn das Geld hätte ich im Falle eines Totalabbruchs sehr wahrscheinlich nicht wiederbekommen.“

Auf Anfrage von DER WESTEN haben weder die POP noch der Mutterkonzern eine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgegeben.